Wenn man an Bahnhöfe denkt, denkt man an die Hektik von Zügen, die pünktlich abfahren, an Passagiere in Eile und an die Infrastruktur der Nation. Bahnhof Machong in Bangladesh sticht dabei besonders heraus – und nicht immer aus den richtigen Gründen. Eröffnet im Jahr 2019 in der Stadt Sylhet, sollte dieser Bahnhof eigentlich ein Knotenpunkt des modernen Reisens werden. Doch was wirklich passiert ist, grenzt an groteske Bürokratie und Fehlinvestition, die man sich in einer funktionierenden Marktwirtschaft so nicht vorstellen kann.
Bahnhof Machong ist ein Paradebeispiel für übertriebenen Regierungsenthusiasmus. Man fragt sich unweigerlich, warum eine Region mit gerade einmal ein paar hundert regelmäßigen Reisenden einen Luxus-Bahnhof benötigt, der mit teurem Marmor, modernster Technik und einem Starbucks daherkommt. Ja, Sie haben richtig gelesen – ein Starbucks! All das in einer Region, die vor allem für ihre ländliche Einfachheit bekannt ist.
Was die liberalen Befürworter dieser Megabauten nicht verstehen, ist der immense Ressourcenverbrauch und das Missverhältnis zwischen den investierten Geldern und dem tatsächlichen Nutzen für die Bevölkerung. Während lokale Bauern noch für bessere Bewässerung kämpfen und Schulen teilweise überfüllt sind, fließt das Geld in einen Bahnhof, den man fast als übertriebene Machtdemonstration verstehen könnte. Warum also sollte irgendjemand in ein solches Projekt investieren, fragen Sie sich?
Die offizielle Erklärung ist, dass damit das Reisen in der Region gefördert werden soll. Aber warum um alles in der Welt muss man dazu Millionen ausgeben, wenn viele Passagiere ohnehin ihre Züge verpassen? Vielleicht, weil der Plan darin besteht, die Stadt Sylhet in ein urbanes Zentrum zu verwandeln. Aber statt pragmatische Schritte zu unternehmen, wird Geld in sinnlosen Protz versenkt. Betrieben von einem Heer an Sicherheitsbeamten und Angestellten, die mehr mit dem Polieren der Marmoroberflächen als mit der Transportlogistik beschäftigt sind, wird der Bahnhof zu einem gesichtslosen Monument der Verschwendung.
Kritiker mögen einwenden, dass dies Arbeitsplätze schafft, aber diese Arbeitsplätze sind teuer erkaufte Almosen, die keinen realen Mehrwert erzeugen. In jeder anderen Welt wären diese Gelder besser in die direkte Förderung der Lebensqualität und Bildung der Bevölkerung investiert worden. Stattdessen schauen Zyniker mit einem teuren Cappuccino bewaffnet, auf die rustikale Umgebung und fragen sich laut, welches ökologische oder wirtschaftliche Wunder dieses Bauwerk wohl repräsentieren soll.
Durch die bürokratische Brille betrachtet, könnte der Bahnhof ein Versuch sein, internationale Anerkennung und Prestige zu gewinnen. So wird behauptet, wenigstens könne man bei internationalen Konferenzen mit einem so imposanten Bauwerk Eindruck schinden. Doch ehrlich gesagt, wer investiert wirklich in eine Stadt, wegen eines Betonklotzes, der mehr Fauxpas als Funktion ist?
Die Lektion aus diesem ehrgeizig fehlgeleiteten Projekt könnte lauten: weniger ist manchmal mehr. Ein sinnvoller Ansatz wäre es, kleine, aber lebensverändernde Investitionen vorzunehmen, die der Gemeinschaft helfen, statt Prestigeprojekte, die im Wesentlichen ein Denkmal der Inkompetenz sind.
Am Ende bleibt der Bahnhof ein eindrucksvolles, aber leeres Gebäude, in dem nutztlose Millionen investiert wurden. Investitionen, die – richtig eingesetzt – tatsächlich den Menschen in der Region helfen könnten, und nicht nur auf dem Papier existierenden Fortschritt. Wer sich selbst davon überzeugen will, kann gerne einen Besuch abstatten – und nicht vergessen, den überteuerten Kaffee im Bahnhof zu genießen!