Wenn Sie denken, dass Politik langweilig ist, dann haben Sie das indische Außenministerium noch nicht genauer betrachtet! Gegründet 1948, gleich nach der Unabhängigkeit Indiens, spielt es eine entscheidende Rolle auf der Weltbühne. Es befindet sich in Neu-Delhi und bedient eine Bevölkerung von über einer Milliarde Menschen. Ziel ist es, Indiens Interessen weltweit zu vertreten – und das mit einem äußerst präsenten Nationalstolz. Während manche Länder auf multilaterale Diplomatie setzen, hat Indien eine erfrischend direkte Art, die viel beachtenswertes mit sich bringt.
Das erste, was man am indischen Außenministerium bemerken sollte, ist sein markanter Führungsstil. Unter der Leitung von Dr. S. Jaishankar, einem erfahrenen Bürokraten mit einer Abneigung gegen das gängige linksgerichtete Geschwätz, verfolgt das Ministerium eine strikte, proaktive Außenpolitik. Jaishankar hat es wiederholt geschafft, Indien gegenüber den wichtigsten Mächten wie den USA, China und Russland bemerkenswert zu positionieren. Vorbei sind die Zeiten, in denen man die Inder als zurückhaltend oder gar schüchtern bezeichnen könnte.
Outsourcing ist nicht nur Indiens Exportphänomen – auch in der Diplomatie zögert Indien nicht, ausländische Technologien und Strategien zu integrieren. Mit dem Boom der digitalen Diplomatie und der sozialen Medien hat Indien die drastische Modernisierung seiner Kommunikationsmethoden vorangetrieben. Um die Widersacher im Westen zu überlisten, setzt das Ministerium nun mehr denn je auf das aggressive Marketing seiner Entscheidungen, statt in einem Meer aus Überprüfungen und Procederen zu untergehen.
Ein weiterer bedeutender Aspekt ist das Engagement Indiens in multilateralen Foren. Doch anders als die übervorsichtigen Liberalen in manch westlichen Ländern bringt Indien sein robustes Selbstvertrauen in Organisationen wie der UNO, der WTO und der BRICS-Gruppe ein. Statt sich dem Protokoll zu beugen, drückte man immer wieder seine Unzufriedenheit mit ungleichem Einfluss aus, den manche Mächte in diesen Gremien ausüben. Die UNO hat lange schon nicht mehr solch einen rebellischen Ton aus Neu-Delhi gehört.
Man kann nicht über das Außenministerium sprechen, ohne auf Indiens Bemühungen um eine permanente Mitgliedschaft im UNO-Sicherheitsrat hinzuweisen. Mit einer Bevölkerung, die fast 1/6 der Weltbevölkerung ausmacht, ist die Argumentation des Ministeriums einfach einleuchtend: Es ist an der Zeit, dass Indien einen Sitz am schwersten zu erreichenden Tisch der Welt bekommt. Das gegenwärtige Establishment scheint abzublicken - oder genauer gesagt, wegzuschauen - angesichts der offensichtlichen Notwendigkeit dieser Veränderung.
Wir dürfen auch die erstaunliche Art und Weise, wie Indien seine Diaspora-Diplomatie nutzt, nicht übersehen. Die indische Diaspora, die in vielen Ländern eine bedeutende Größe hat, spielt eine entscheidende Rolle in der indischen Außenpolitik. Mit seiner riesigen Auswanderergemeinschaft auch in den USA und im Vereinigten Königreich nutzt Indien jeden Einfluss, um seine Position zu stärken. Keine Veranstaltung ist zu klein oder unbedeutend genug, um nicht genutzt zu werden, um diese Netzwerke zu erweitern und zu festigen.
Vergessen wir auch nicht die Rolle Indiens als potenzielle globale Führungsmacht in der kommenden multipolaren Weltordnung. In Zeiten, in denen westliche Mächte zunehmend ins Trudeln geraten, festigt Indien – mit seiner dynamischen und wachsenden Wirtschaft – seine Stellung als echter Gegengewicht. Und das wird alles vom Außenministerium orchestriert, dessen Gelehrsamkeit und Entschlossenheit bewundernswert sind.
Natürlich wäre keine Diskussion komplett, ohne das heikle Thema der regionalen Beziehungen zu erwähnen. Während die alten Mächte immer noch in neokolonialen Erinnerungen schwelgen, sorgt Indien mit seinem bemerkenswerten Balanceakt zwischen Nachbarn wie China und Pakistan für Aufsehen. Es ist nicht weniger als ein diplomatisches Kunststück, dass es gelungen ist, wertvolle Allianzen zu schmieden, obwohl man mit solch komplexen Beziehungen zu kämpfen hat. Indische Diplomaten sind gezwungen, strategische Schachzüge zu machen, die es in sich haben.
Letztendlich bietet das indische Außenministerium ein Paradebeispiel für eine aufstrebende Nation, die endlich erkannt hat, wie sie ihre Rolle in der globalen Arena erhebt. Sie ignorieren all das Getöse, das von eifrigen Philosophen und selbsternannten Experten ausgeht, die eine harmonische Weltordnung propagieren wollen. Es steht fest, dass bei Indiens Diplomatiemodell das Prinzip "Indien zuerst" an erster Stelle steht. Und dieser Ansatz könnte zwangsläufig dazu führen, dass auch andere Nationen den Mut finden, ihre Interessen kühner und klarer zu vertreten.