Willkommen in der Welt von "Ausflug" – ein Film, der eine simple Geschichte erzählt, aber mit seiner unterschwelligen Botschaft komplexer ist, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Der Film "Ausflug" von 2012 unter der Regie von Dustin Loose mag vielleicht nicht die globale Kinolandschaft revolutioniert haben, aber er ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Kino mehr sein kann als bloße Unterhaltung. "Ausflug" zeigt, dass der Titel täuschen kann, denn dieser 16-minütige Kurzfilm lässt seine Zuschauer alles andere als entspannt. Gefilmt im malerischen Deutschland, konfrontiert der Film den Zuschauer mit Themen, die gesellschaftlich heikel sind und daher von vielen glorifizierten liberalen Produktionen gemieden werden.
Wer sich fragt, worum es in "Ausflug" eigentlich geht, der sollte wissen, dass wir es hier mit einer höchst brisanten Thematik zu tun haben. Protagonist Thomas zieht mit seiner Freundin Hanna einen harmlosen Ausflug ins Grüne in Betracht – soweit, so unspektakulär. Doch was dann passiert, ist alles andere als ein gewöhnlicher Trip und das Publikum wird Zeuge, wie die beiden auf eine ganz unerwartete und doch schicksalhafte Erzählung treffen. Das Drama und die Intensität des Films reißen den Zuschauer mit und lassen ihn nicht aus seinen gedanklichen Klauen.
In einer Zeit, in der andere Filme sich in utopischem Gedusel und verkitschter Lebenskünstler-Romantik verlieren, bietet "Ausflug" stattdessen eine klare Perspektive, die nicht jedem gefallen wird. Wenn der Elfminüter die menschlichen Abgründe erforscht, ohne dabei moralisch belehrend zu wirken, wird deutlich: ja, dieses Stück Filmkunst ist unbequem. Auch das ist eine Kunst, eine Art von Mut, den sich nur wenige Filmemacher zutrauen. Es dreht sich nicht um politischen Aktivismus oder flachen Aufklärungsunterricht. Nein, das hier ist rohes, unverfälschtes Kino für jemand, der mehr vom Film erwartet.
Nun kommen wir zur Schauspielkunst, die in "Ausflug" unverrückbar im Zentrum steht. Allen voran gelingt es Dustin Loose, mit seiner präzisen Regie eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Mit der Charmeoffensive eines gutbürgerlichen Films angesetzt, erwartet das Publikum eine simple Beziehungsgeschichte. Doch schon bald entwirrt sich der Plot in etwas Unerwartetes und ist zugleich ansprechend und verklemmt. Die Symbiose aus Geschichtenerzählen und Bildgestaltung lässt den Zuschauer stets in Ungewissheit, was als nächstes geschieht – eine cineastische Achterbahnfahrt.
Eine weitere spannende Komponente von "Ausflug" ist seine Fähigkeit, komplexe Themen in einen kompakten narrativen Rahmen einzubinden, ohne dabei den Anschluss zu verlieren. Die verheimlichte Wahrheit hinter der vermeintlich simplen Handlung ist ein subtiles, aber durchdringendes Echo der konservativen Lebensanschauung: Dies hier ist nur ein kurzer Einblick in ein größeres, oft übersehenes Narrativ unserer Gesellschaft. Der Film ist nicht darum bemüht, vermeintliche Wahrheiten zu debattieren oder Publikum steifzubein bringen, sondern bietet vielmehr eine Reflexion der Welt, wie sie ohnehin ist.
Viele Kritiker, die bestrebt sind, politische Korrektheit zu wahren und dabei einen Bogen um Kontroversen machen, könnten das anders sehen. Doch genau dieser Ansatz entfesselt "Ausflug" als mutiger Unbekannter in einem Meer der Gleichheit. Der Film zeigt, dass brodelnde Wahrheiten oft unter einer Oberfläche lauern, die nur darauf wartet aufgebrochen zu werden. Die künstlerische Schablone ist nicht zwingend mit Hollywood vergleichbar, eher zeigt sich "Ausflug" als eine Stimme, die außerhalb der lauten Arena der Massenmedien Plätze findet, und dort auf westdeutsche Weise zu glänzen versteht.
Warum sollte man "Ausflug" also sehen? Weil es wichtig ist, sich an die Ränder des cineastischen Mainstreams zu wagten, Filme zu konsumieren, die den Status quo herausfordern und ein Licht auf weniger behandelte Aspekte des Lebens werfen. "Ausflug" ist mehr als ein Film – es ist eine Einladung, Dinge zu sehen, die nicht immer in den Scheinwerferlichtern des Mainstreams präsentiert werden. Britische Philosophen der Political Incorrectness würden es als abgestumpft und gewitzt bezeichnen. Der Streifen zeigt sicherlich nicht, was jedes liberal gefärbte Herz gern sehen möchte, aber das ist es, was ihn sehenswert und besonders macht. "Ausflug" belohnt die, die es wagen, genau hinzusehen.