Es war ein heißer August im Jahr 2021, als die Nachrichten über einen dramatischen Zwischenfall im Golf von Oman die Welt erschütterten. Ein britisches Öltanker-Schiff, die "Mercer Street", wurde bei einer eskalierten Gewaltattacke beschädigt. Zwei unschuldige Crewmitglieder, ein Brite und ein Rumäne, verloren ihr Leben. Der Golf von Oman, ein strategisch wichtiges Gewässer zwischen dem Arabischen Meer und dem persischen Golf, verwandelte sich in eine Bühne internationaler Spannungen.
Die Ereignisse führten die Weltpolitik wieder mal an den Rand eines eskalierenden Konflikts. Dieser Vorfall war kein Einzelfall, sondern ein weiteres Glied in einer Kette bedrückender Ereignisse, die mit der Politik Irans zusammenhängen. Der Iran, ein Land, das seit Jahrzehnten für seine provokanten Handlungen bekannt ist, wurde schnell als Hauptverdächtiger ins Visier genommen. Der Westen führte Untersuchungen durch und kam zu dem Schluss, dass der Iran eine "Drohnenattacke" auf das Schiff ausgeführt hat. Keine Überraschungen hier, oder?
Was für viele Beobachter alarmierend war, ist nicht nur die Attacke selbst, sondern die scheinbare Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, entsprechend zu reagieren. Diese Prokrastination sendet ein verheerendes Signal an Aggressoren weltweit: Gewalt und Aggression bleiben weitgehend ohne Konsequenzen. Die sogenannte "regelbasierte internationale Ordnung", von der einige träumen, steht auf der Kippe.
Die geopolitische Lage könnte komplizierter nicht sein. Der Golf von Oman ist nicht nur ein Knotenpunkt für den globalen Öltransport, sondern auch ein geopolitisches Epizentrum, das die Aufmerksamkeit der Großmächte anzieht. Die Freiheit der Schifffahrt und sichere Handelsrouten sind hier entscheidend. Aber was tun die großen internationalen Organisationen? Wenig bis gar nichts scheint die treffende Antwort zu sein. Stattdessen bleibt die westliche Allianz zögerlich, ein gemeinsames Vorgehen zu struktieren. Warum? Vielleicht sind die politischen Entscheidungsprozesse zu langsam, vielleicht sind sie auch nicht willens, das Risiko eines direkten Konflikts einzugehen.
Vielleicht überrascht es niemanden, dass unabhängige Staaten selbst versuchen, ihre Interessen zu schützen. Großbritannien und die USA, beide wichtige Verbündete am golfartigen "Tisch", reagierten mit klaren Worten und lächerlich wenig Taten. Kräftige Statements sind das eine, entscheidende Handlungen das andere.
Das Schweigen und die Untätigkeit der Europäischen Union waren geradezu ohrenbetäubend und lassen Unsicherheit darüber aufkommen, ob sie überhaupt bereit ist, ihre Werte in Krisenzeiten zu verteidigen. Stellen wir uns also vor, was passiert, wenn dieses Muster der Untätigkeit andauert? Diverse Akteure könnten bestärkt werden, noch aggressivere Handlungen zu begehen.
Warum schweigen unsere liberalen Zeitgenossen dabei? Vielleicht, weil es einfacher ist, Probleme zu ignorieren, als sie zu lösen. Eine solche Krise sollte eigentlich den Drang hervorrufen, sich gegen Aggression zu stellen, nicht wahr? Doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Unser Glaube an eine solide und stabile Weltordnung scheint nicht mehr als eine Illusion zu sein. Genau das sind die Realitäten, die von den sogenannten "Friedensverfechtern" ignoriert werden.
Was ist also die echte Lektion aus dem Vorfall im Golf von Oman? Erstens, dass internationale Deterrenz von Nöten ist. Zweitens, dass Abwiegeln und Abseitsstehen weitreichende Konsequenzen haben. Und drittens, dass die Welt, wie wir sie kennen, von ideologischen Schlachten geprägt ist, die uns alle betreffen. Vielleicht wird es Zeit, aus diesem naiven Traum aufzuwachen und dem Fakt ins Auge zu blicken, dass wir in turbulenten Zeiten leben und entsprechend handeln müssen.