Wenn Kunst und Wahnsinn aufeinandertreffen: Alles! von Tones on Tail

Wenn Kunst und Wahnsinn aufeinandertreffen: Alles! von Tones on Tail

"Alles!", das außergewöhnliche Album von Tones on Tail, ist ein wahres Meisterwerk der 80er Jahre, das die Alternativszene im Sturm eroberte und noch heute beeindruckt. Diese musikalische Perle ist ein Mix aus Goth, Post-Punk und Avantgarde.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Was passiert, wenn man eine der eklektischsten Bands der 80er Jahre nimmt und sie auf die kreative Spitze treibt? Dann erhält man "Alles!", das Album von Tones on Tail, das 1985 veröffentlicht wurde. Bestehend aus den ehemaligen Mitgliedern von Bauhaus und einem Oberonschüler, die in Großbritannien zusammenkamen, während sie vermutlich versuchten, den konservativen Aufstieg der Thatcher-Ära zu überstehen. Diese LP ist ein Argument für diejenigen, die Nostalgie zur Waffenkammer der Kulturkrieger zählen, ein Album, das den alternativen Musikcharakter der Dekade definiert.

"Alles!" ist eine Kuriosität an sich. Keine Sammlung oberflächlicher Radiohits, sondern eine Verschmelzung von Goth, Post-Punk und New Wave, gepaart mit einem Schuss Avantgarde. Sicher, die Musiker besaßen nicht die politisch korrekte Agenda, die das heutige Musikgeschäft durchdringt. Glänzend im Fehlen von Auto-Tune oder seichten Singleformeln. Aus einer Zeit, als Musikalben tatsächlich durchdacht waren.

Peter Murphy, Kevin Haskins und Daniel Ash haben etwas erschaffen, das auch Jahrzehnte später nicht verblasst. Das spricht für tatsächliche Kunstfertigkeit. Doch während andere von altem Brot zehren, labten diese Musiker sich an der Freiheit der künstlerischen Entfaltung. "Lions", "Christian Says" und das ikonische "Go!" machen das Album zu einem Muss für die Unbeugsamen. "Go!" alleine reicht aus, um Rekorde zu kippen und klarzustellen, dass das Dreiergespann seine Nische voll ausnutzt.

Für die Produktionseinflüsse von "Alles!" könnte man epische Breite behaupten. Eine saubere Abkehr von kommerziellem Alltagslärm hin zu unorthodoxen Klangexperimenten. Es ist ein musikalisches Porträt der 80er - eine Zeit, die nach Individualität schrie. Was bleibt hängen? Die Exzentrizität, die Melange ungewöhnlicher Genres, die verschlungenen Melodien, die dann abgestumpft statt geschnörkelt wirken. Diese musikalische Vielfalt reibt das liberale EE-Kollektiv vor Protest stahlhart zusammen.

Was die Nostalgiker an "Alles!" schätzen sollten, ist nicht nur das musikalische Können. Es geht um das Aufbegehren gegen die Ströme der Zeit. Verrückte Synthesizer? Raspelige Gitarren? Check und check. Während die Welt auf Lullabies fiel, war "Alles!" ein Weckruf. Die Frage ist lediglich, welchen Mut man hegte, als man die Nadel erneut auf das Vinyl legte.

Und der Titel des Albums? Ironisch, sarkastisch oder alles zusammen? Eine mutige Erklärung, dass nichts ausgeschlossen bleibt. In einer way of thinking, die die Welt zentriert und neue Ideen willkommen heißt, ist es kein Wunder, dass "Alles!" in die musikalischen Annalen eingeht, als etwas jenseits des Mainstreams.

Bemerkenswert ist, dass "Alles!" mit einer Tracklist voll von abwechslungsreichen Melodien und Stimmungen daherkommt, die neben den anderen Veröffentlichungen der 80er erfrischend eigenwillig klingt. Lange bevor "Alternative" mainstream wurde, bot dieses Album einen Kontrapunkt zu den braven Chartserweiterungen jener Zeit.

In einer heutigen Welt, in der Konformität oft als Tugend angesehen wird, verkörpert "Alles!" den Pioniergeist: Ein künstlerisches Statement, das stilistisch Ungebundenheit und Abenteuerlust feiert. Ein Album, das die Augen öffnet und nicht um Erlaubnis bittet. Die Fragen, die es aufwirft, sind genauso aktuell wie vor nahezu vier Jahrzehnten.

Verkörpert es einen Aufstand der Musiker gegen die musikalische Monotonie ihrer Zeitgenossen? Definitiv. Eine Erinnerung daran, dass man aus der Masse ausbrechen kann, wenn man nur den Mut aufbringt, anders zu sein. Ein stimulierendes Beispiel, das gegen die Tradition aufbegehrt und zugleich den zeitlosen Geist der Individualität hochhält.