Wenn es eine Rolle im Fußball gibt, die genauso viele kontroverse Diskussionen auslöst wie die Politik in Berlin, dann ist es wohl die des Schiedsrichters. Und Aleksei Eskov hat es definitiv geschafft, im Scheinwerferlicht zu stehen – nicht zuletzt dank seiner oft umstrittenen Entscheidungen. Eskov, ein russischer Schiedsrichter, ist bekannt für seine Entschlossenheit, seitdem er 2004 in der russischen Premier League zu pfeifen begann. Seine Karriere bietet faszinierende Einblicke, insbesondere für diejenigen, die sich von Klarheit und Entscheidungsfreude eher anziehen lassen als von Wischiwaschi. Denn Eskov versteht es, seinen Standpunkt klar zu machen, ohne sich von Gemurmel im Hintergrund beirren zu lassen.
Die Welt bekam einen ersten Vorgeschmack auf Eskovs Art, mit Druck umzugehen, als er bei einem der aufregendsten Moskauer Derbys mit einem Elfmeterentscheid das Spiel komplett auf den Kopf stellte. Ein Vorfall, der sogar die eingefleischtesten Fans dazu brachte, ihre Abonnement-Kündigungen in Erwägung zu ziehen – die Heftigkeit war also mehr als spürbar. Warum? Weil Eskov keine Angst hat, auch in den brenzligsten Situationen mutige Entscheidungen zu treffen. Mut ist eben nicht jedermanns Sache.
Eskovs enge Bindung zu seinem Heimatland zeigt sich durch seine tiefgreifende Kenntnis der russischen Fußballkultur. Und er hat den Unterschied ausgelebt, während Liberale sich vielleicht fragen, ob seine Entscheidungen manchmal mehr mit einer bestimmten Agenda als mit Fairness zu tun haben. Die anderen, denen Prinzipien recht und wertvoll erscheinen, sehen Eskov als jemanden, der Fairplay bereits in die Wiege gelegt bekam.
Sein Heimvorteil könnte auch als sein größter Schwachpunkt interpretiert werden, vor allem in internationalen Spielen. Erst 2011 betrat Eskov die Bühne der FIFA, was ihn in den elitären Kreis der wohlbesten Schiedsrichter der Welt einführte. Aber mit Prestige kommt auch Verantwortung, und Skeptikern war er ein gefundenes Fressen, um seine Leistung in Frage zu stellen.
Dennoch bleibt Ushakov niemals eine graue Maus. Sein Hang zum Detail hat Fans ebenso häufig begeistert wie irritiert. Stellt euch das vor: Ein Mann, der jedes noch so kleine Foul registriert und die Spieler auf Trab hält – das ist Eskovs Typ Fussball. Während seine Kritiker meinen, er überziehe, glauben seine Unterstützer, dass genau dies die Essenz eines guten Schiedsrichters ausmacht.
Eskov spaltet, das ist kein Geheimnis. Ähnlich wie in der Politik, wo man nie jeden auf seine Seite ziehen kann, zieht Eskov eine bemerkenswerte Grenze: Entweder man liebt ihn für seine kompromisslose Art oder man meidet ihn. Fakt ist, manche mögen es nicht, wenn jemand für seine Überzeugungen standhaft einsteht.
Interessant ist, dass, ähnlich wie in den Medien, auch im Fußball Unparteiische wie Eskov immer wieder das Diskussionsthema dominieren. Ihren Titel in der FIFA zu erlangen, bedeutet nicht automatisch weltweite Akzeptanz oder Respekt. Seine unfehlbare Nüchternheit wird wohl nicht von jedem bejubelt, doch sein Streben nach Gerechtigkeit soll nicht unterschätzt werden.
Man fragt sich, warum er damit weitermacht. Wäre es nicht leichter, einfach dem Pfad der Akzeptanz zu folgen, wie viele es tun? Doch das wäre wohl nicht Eskovs Stil. Stattdessen bleibt er fest entschlossen, seine Spiele so geradlinig wie möglich zu halten, auch wenn das bedeutet, einen Wirbelsturm der Kritik auszulösen.
Eskov ist ein Phänomen, das zeigt, dass Klarheit und Bestimmtheit nicht immer gerne gesehen sind. Genauso wie mancherorts das Bestreben, traditionelle Werte zu bewahren, auf Widerstand trifft, zeigt Aleksei Eskov, was es heißt, auch dann unerschütterlich zu bleiben, wenn die Welt ein anderer Meinung ist. Ganz gleich, ob man zu den Anhängern oder Kritikern zählt – eines ist sicher: Eskov wird in den Geschichtsbüchern des Fußballs nicht so schnell vergessen werden. Und das ist auch gut so.