Alan Sonfist: Warum der Pionier der Naturkunst Liberale aus der Fassung bringt

Alan Sonfist: Warum der Pionier der Naturkunst Liberale aus der Fassung bringt

Alan Sonfist, amerikański Naturkünstler, rüttelt die Kunstszene mit unerschütterlicher Liebe zur Natur auf. Bekannt für ikonische Earthworks und das Werk *Time Landscape* in New York, fordert er modernen Fortschrittswahn heraus.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Alan Sonfist ist ein Name, der selbst die eingefleischtesten Kunstliebhaber ab und an zum Stirnrunzeln bringt, und das nicht ohne Grund! Dieser amerikanische Künstler, geboren am 23. März 1946 in New York City, hat die Kunstwelt mit seinen unkonventionellen Konzepten und seiner unerschütterlichen Verehrung für die Natur ordentlich aufgemischt. Seit den späten 1960er Jahren pflegt er einen Ansatz, der so originell ist, dass es aussieht, als hätte er die Canvas der Natur selbst entdeckt. Mit seinen sogenannten Earthworks kreierte er besonders in urbanen Gegenden atemberaubende Kunstwerke, die ein Szenario bieten, auf das wohl sowohl unser Verstand als auch unser Herz große Augen machen.

Sonfist ist insbesondere berüchtigt für ein Werk, das die Welt unaufhörlich ins Grübeln versetzt: Time Landscape, ein ikonischer Wald, den er einst in Greenwich Village, New York, erschuf. Warum das? Weil er Historie und Natur in einem Mix präsentiert, der alles andere als künstlich ist. Diese Arbeit, die 1965 initiiert wurde, erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte. Dies war eine der ersten natürlichen Kunstinstallationen der Erde, die so erfolgreich die Geschichte und Ökologie manipulierte und die Menschen mitten im Getümmel der Stadt daran erinnerte, dass die Welt nicht nur aus Beton und Stahl besteht.

Applaus bekam Alan Sonfist für seine Fähigkeit, Natur nicht nur darzustellen, sondern sie als eine sich permanent wandelnde Leinwand der Zeit zu verwenden. Er nahm das, was wir als Naturgeschichte kennen, und machte daraus eine Kunstgeschichte. Nach Jahrzehnten seiner Arbeit fragen sich viele, warum dieser Mann, der die Natur so sehr liebt, fast anachronistisch und gegen den Strom schwimmt? Gibt es etwas Radikales daran, uns einfach an die Existenz von Natur zu erinnern und zu zeigen, dass sogar die Stadt wildwachsende Kunst bietet? Nun, da haben wir’s: In einer Welt, die immer hektischer wird, erinnert Sonfist uns unerbittlich daran, dass es noch Platz für rohe und ungezähmte Schönheit gibt.

Für alle, die ein Faible für Argumente haben: Sonfist hat es geschafft, dass mit Time Landscape New York City das erste Kunstwerk dieser Art geschaffen hat, das vom New Yorker Kulturamt offiziell anerkannt wurde. Entstanden zu einer Zeit, als das Mantra lautete, den Fortschritt voranzutreiben und die Natur vollends zu urbanisieren, bot der Künstler einen Ausweg. Er propagiert eine Symbiose statt Kontrolle. Alles andere als ein leeres Architekturgeplänkel - Sonfists Werke sind ein kraftvolles Symbol für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, obwohl hier das nicht das Hauptthema sein muss. Es braucht wahrlich keinen Übereifer an Umweltbewusstsein, um die Klasse seiner Arbeiten zu erkennen!

Um diese konservative Haltung zu manifestieren, zog Sonfist oft Zitate von Dichtern, Gelehrten oder Philosophen heran, die eine ähnliche Wertschätzung für die Natur hatten. Der Mensch, so scheint Sonfist zu predigen, hat vielleicht irgendwann den Zement gewählt, doch das Herz schlägt im Rhythmus der Natur. Und das mit einer Beharrlichkeit, die jede sterile Debatte übertrumpft.

Selbst seine anderen Arbeiten sind ebenso beeindruckend und kongenial - von dem angemessenen Titel The Birth of an Island, das die Zyklen der Natur zwischen Wasser und Land erforscht, bis hin zu Time Landscape Locations, das die Flora, die vor 300 Jahren existierte, in ihrer alten Pracht vermittelt. Das ist Sonfists Stil: ein Teil Rotwildromantik, ein Teil Historiennachhilfe.

Ein letzter Gedanke: In einer Zeit, in der man in Millisekunden Zugang zu allem hat, was je geschrieben wurde, scheint Alan Sonfist darauf bestanden zu haben, dass es immer noch Dinge gibt, die direkt vor unseren Augen, unbemerkt von der künstlichen Welt, wachsen und gedeihen. Vielleicht erinnert er uns daran, dass auf dem Weg zur Zukunft ein prüfender Blick zurück auf das Erbe unserer natürlichen Umwelt genauso viel Wert ist.

Stephen Jay Gould sagte einst: Wir bewegen uns von der Geschichte der Natur zur Naturgeschichte. Es ist diese Einstellung, die Alan Sonfist ausgemacht hat und die liberal gesinnte Umweltschützer ein wenig verrückt machen könnte. Schließlich strengt er sich nicht an, die Welt zu retten; er versucht nur, sie in ihrer einzigartigen Schönheit aufrechtzuerhalten. Ach, diese Ironie der Philosophen und Künstler!