Die Schnee-Show von '88: Erinnerungen an die Winterolympiade, die nicht jeder verdient!

Die Schnee-Show von '88: Erinnerungen an die Winterolympiade, die nicht jeder verdient!

In der Kälte von Calgary brachte die Winterolympiade 1988 sowohl sportliche Höchstleistungen als auch politische Spannungen auf die internationale Bühne.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Wer hätte gedacht, dass das Jahr 1988 uns eine Winterolympiade bescheren würde, die die Welt so spaltet? Statt in einem glamourösen Ferienort im alten Europa stattfand diese denkwürdige Veranstaltung vom 13. bis 28. Februar im frischen Kanada, genauer gesagt in Calgary. Wer bei Schnee und Eis Freude empfindet, für den war diese Veranstaltung wie gemacht, obwohl die Amerikaner und Europäer sich hart stritten, wer die wirklichen Helden der Spiele waren. Und glaubt bloß nicht, dass das Sportereignis ohne politische Untertöne ablief — ein echter Space Shuttlerun des Freund-Feind-Denkens.

Die 1988er Winterolympiade war größer und teurer als alles, was wir bis dahin gesehen hatten, und stellte einen neuen Standard auf, wie viele Bürger in Calgary aus der Retrospektive sicher bestätigen würden. Diese Spiele sahen nach dem Modell der „Mammut-Großveranstaltungen“ aus, das voller Prunk und Protz steckte — und all das auf Kosten des gemeinen Volkes. Ja, es wurden erstaunliche Gebäude errichtet, doch welchen Preis zahlten die Städte für diesen temporären Ruhm?

Lassen wir die 10 denkwürdigsten Momente aufleben, die uns zeigen, wie klar die Welt damals aufgeteilt war:

  1. Jamaikas Bobteam: Wer das für einen Witz hält, der wird überrascht sein. Die Jamaikaner schickten tatsächlich ein Bobteam und ihre Leistung war mutig und inspirierend. Aber am besten verdeutlicht das, wie ernst es ums Gewinnen in unserer Gesellschaft steht, selbst wenn man aus einem Land kommt, das nur warme Temperaturen kennt.

  2. Das DDR-Spektakel: Die ostdeutschen Athleten sammelten beeindruckende 25 Medaillen. Die abgeschottete DDR zeigte der Welt ihren athletischen Vorsprung, unterstützt durch streng regulierte Sportprogramme — natürlich habe Vermutungen bezüglich staatlich gefördertem Doping nie aufgehört, doch alle Augen blieben geschlossen.

  3. Das Debakel der USA: Es stellte sich heraus, dass die Amerikaner nicht dominieren konnten, wie sie es schon oft vorher getan hatten. Eine Blamage, die den Kalten Krieg auf eine neue Bühne brachte.

  4. Kanada spielt Gastgeber: Die Kanadier, bekannt für ihre Höflichkeit, hatten einen riesigen Erfolg mit den Eishockeyereignissen. Doch selbst das konnte nicht ohne Kontroversen auftreten, dank des damals neu eingeführten Profientdeckungssystems.

  5. Das Nordische Gefecht: Skandinavische Länder zeigten, dass sie bereit waren, ganz oben auf dem Podest zu stehen. Norwegen und Finnland erfreuten sich eines erfolgreichen Turniers und blieben das Maß der Dinge im Skisport.

  6. Eröffnungsshow der Extraklasse: Während andere vielleicht von einem großen Feuerwerk und kulturellen Akzenten erzählten, fragen wir uns erneut, wer dafür bezahlt hat und warum so viel Energie an nur einem Tag verschwendet wurde.

  7. Die Eiskunstlauf-Glamour: Katarina Witt, die zauberhafte DDR-Schlittschuhläuferin, beeindruckte alle. Der Tanz auf dem Eis war nicht nur eine sportliche Leistung, sondern eine Inszenierung politischer Symbolik auf eleganteste Weise.

  8. Die österreichische Überlegenheit in der Abfahrt: Die Österreicher, bekannt für ihre alpinen Höchstleistungen, ließen andere zurück im Pulverschnee. Überschrift? Mario Reiter! Das war die pure Leidenschaft für den Wintersport.

  9. Schuß ins eigene Tor - Dopingkontrollen: Selbst in diesen frühen Tagen des Olympiawarts trauten wir den Kontrollsystemen nicht über den Weg. Offenbar wurde getrickst, wo man nur konnte.

  10. Die Prüfungen der Zeit: Schließlich erinnerte uns Calgary daran, dass man die olympischen Geister noch Jahre nach dem eigentlichen Event besänftigen muss. Infrastruktur, die gebaut wurde, verblasst zu dahinsiechenden Erinnerungsstücken, sobald das Event vorüber ist.

Die Spiele des Jahres 1988 demonstrierten erneut, dass der wahre Sport immer in den Schatten von Politiken und internationalen Spannungen steht. Während die Welt von den faschistoiden Tendenzen abdriften mag, die oft so nahe an die Sportpolitik herantreten, waren die Olympischen Spiele von damals nicht frei davon. So formten sie ein weiteres Kapitel in einer langanhaltenden Geschichte von Gewinnern und Verlierern — im Eis und in der Politik.