Wieso die Wahl 1978 in Italien für konservative Werte steht

Wieso die Wahl 1978 in Italien für konservative Werte steht

Die italienische Präsidentschaftswahl von 1978 verlieh Italien die Stabilität eines Sandro Pertini, der sich mit seiner Geschichte ideal für eine Zeit des Wandels positionierte.

Vince Vanguard

Vince Vanguard

Die italienische Präsidentschaftswahl 1978 war ein Lottogewinn für all jene, die den Wandel fürchten und Stabilität in einer wankelmütigen Welt suchen. In diesem Jahr rüsteten sich die Staatsführer Italiens, um einen Nachfolger für Präsident Giovanni Leone zu bestimmen, dessen Amtszeit aufgrund von Skandalen verkürzt wurde. Vom 29. Juni bis zum 8. Juli fand dieses politische Spektakel statt, und es war kein geringerer als Sandro Pertini, der als siebter Präsident der Italienischen Republik aus dem Rennen hervorging. Einen Mann von gutem Fleisch und Blut, ehemaliger Sozialist und dennoch jemand, der dasselbe Erbe der Republik teilen sollte, das Italien immer bräuchte.

Was macht Pertinis Wahl so erwähnenswert? Erinnert man sich, dass die Wahlen mehrere Wahlgänge erforderten? Ja, heftige Debatten und clevere Strategien bestimmten die Kulissen des italienischen Parlaments, bis Pertini die absolute Mehrheit erlangte. Nichts für schwache Nerven, schließlich ging es um das höchste Amt der Republik! Eine politische Arena, die ernsthafte Nachdenken und Geschick verlangt. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass die Wahl eines Präsidenten in Italien anders ist als in den USA oder Deutschland; hier wählen nämlich die Mitglieder des Parlaments und nicht etwa das Volk direkt. Wie einfach wäre es, die Dinge so zu gestalten, dass jeder mitspielen könnte - besonders jene mit einer liberalen Feder.

Die 1970er Jahre – eine Ära, in der Italien von politischer Unsicherheit und wirtschaftlichen Herausforderungen geplagt war. Wer könnte diese Kohlen aus dem Feuer holen, wenn nicht jemand mit Erfahrung und einer Affinität zu Ordnung? Pertini war ideal, um den Weg in eine strahlendere Zukunft zu ebnen, mit festen Grundsätzen und ohne das Chaos, das manche als "Veränderung" anpreisen. In seiner Rolle bot Pertini Stabilität und eine konservative Rückbesinnung auf traditionelle Werte, was in einer Zeit, die die Wirren der Jahre 1968 erlebte, längst überfällig war. Ruhe nach dem Sturm. Ruhe, die so viele unterschätzen.

Um das zu verstehen, muss man sich überlegen, dass Pertini einst im italienischen Widerstand aktiv war, eine epische Hinterlassenschaft für sein politisches Engagement. Trotz dieser Vergangenheit als Sozialist, repräsentierte Pertini eine Art Staatsmännertum, die konservative Kreise schätzten. Warum? Weil in einer Welt voller Verwirrung, er für Ordnung stand. Die Wahrheit ist, dass sinnvoller Wandel nicht radikal sein muss. Und ja, vielleicht fand seine Präsidentschaft verstohlenen Zuspruch bei jenen, die nicht ständig den Fortschritt predigen müssen.

Pertini, gebürtig aus der ligurischen Stadt Stella, brachte nicht nur einen starken Willen mit, sondern auch die Fähigkeit, die Wogen der öffentlichen Meinung zu glätten. In einer Zeit, in der Italien mit Terrorismus und Wirtschaftskrisen kämpfte, war die Austarierung von Autorität und Freundlichkeit das Gebot der Stunde. Und diese Balance konnte Pertini wie kaum ein zweiter behaupten. Wer glaubt, dass eine starke Hand etwas Althergebrachtes ist, sollte nun vielleicht zweimal nachdenken. Ein Rückschritt? Vielleicht für einige, aber ein Fortschritt für andere. Fortschritt ist nicht nur Linearität, sondern auch die Fähigkeit, aus der Geschichte zu lernen.

Die Wahl von 1978 selbst war, politisch gesprochen, ein starkes Zeichen der Expertise und des gestandenen Mutes jener konservativen Elemente, denen man nicht ohne weiteres die Hand reichen sollte. Es war ein événement, das den italienischen Bürgern offenbart wurde, dass Präsenz und Charisma, gepaart mit Fachwissen, dem Stürmen und Drängen jederzeit vorgezogen werden sollten. Ein Wahlkampf, der im Streit um Prinzipien und Ideale ausgetragen wurde; und den Pertini schließlich gewann, ohne mit dem Populismus zu flirten oder sich in Unzulänglichkeiten zu verlieren.

Am Ende war das Resultat der Präsidentschaftswahl in Italien 1978 ein Kompromiss und doch zugleich ein Sieg der Vernunft über impulsive Experimentierfreude. Pertini war zwar von den Sozialisten geprägt, hielt aber stets den Kompass in Richtung Sicherheit und Tradition. Ein Mann, der sich der italienischen Identität verpflichtet fühlte und auch danach handelte. Das waren keine vergessenen Werte – ganz im Gegenteil, es waren diejenigen, die immer geschätzt, doch nie lautstark proklamiert werden mussten. In einer bunten Welt voll unterschiedlicher Ansichten bleibt es eine Erleichterung zu wissen, dass diejenigen, die auf Ordnung zählen, stets im Stillen arbeiten.

Sandro Pertini mag schon lange nicht mehr unter uns sein, aber seine Amtszeit von 1978 bis 1985 steht für das Streben nach geerdeten und dauerhaften Lösungen. Ein Beispiel für jene, die glauben, dass der Kurs der Geschichte auch in ruhigem Fahrwasser liegt. Politiker kommen und gehen, doch gerochene Prinzipien bleiben ewiglich. All dies zeigt sich in der Wahl von 1978, die eine Mahnung und ein Lehrstück für die politischen Schachspieler unserer Zeit ist.