Wenn man dachte, politische Veranstaltungen könnten nicht absurder werden, dann hat der 13. Kongress der Polisario-Front definitiv alle Erwartungen übertroffen. Die Veranstaltung fand in einem Flüchtlingslager in Tindouf, Algerien, statt. Warum ausgerechnet dort? Ganz einfach – es handelt sich um ein durch und durch politisches Kalkül. Die Politik zieht immer ein großes Spektakel an, besonders dann, wenn es von einer Organisation kommt, die seit Jahrzehnten für die sogenannte Unabhängigkeit der Westsahara kämpft.
Nun, während der Weltpolitik-Zirkus in Tindouf seine Zelte aufgeschlagen hat, waren die altbekannten Themen wieder auf dem Tisch. Souveränitätsansprüche, der Kampf für Unabhängigkeit – alles Schlagwörter, die man schon tausendmal gehört hat. Aber was steckt wirklich dahinter? Die Wahrheit ist oft frappierend einfach: Die Polisario hält an einer Ideologie fest, die entweder aus einer ernsthaften historischen Blindheit oder einer gezielten Missachtung praktischer politischer Realitäten resultiert. Das Ziel ist es, die Westsahara zu einem unabhängigen Staat zu machen. Und das, obwohl die Region seit jeher Streitkolben zwischen Marokko und den algerischen Interessen ist.
Es überrascht wohl niemanden, dass die Unterstützerliste der Polisario-Front größtenteils aus Staaten besteht, die selbst mit internen Unruhen kämpfen. Einige Beispiele sind Algerien und Nordkorea. Dieses politische Huckepack-System ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum ihre Bestrebungen international wenig Widerhall finden.
Geht es den Menschen im westlichen Nordafrika nun besser? Das ist fraglich, sehr fraglich. Während Polisario-Anhänger auf dem Kongress die üblichen Parolen schmetterten, bleibt die Region in einem Stillstand, der jede Hoffnung auf Entwicklung im Keim erstickt. Was erreicht dieser 13. Kongress nun wirklich außer einer plakativen Erneuerung von Forderungen, die schon vor Jahrzehnten alt waren? Die Teilnehmer könnten sich dem Umstand nicht bewusster sein, dass ein unabhängiges Westsahara derart unerreichbar ist wie ein kühnes Luftschloss.
Von liberaler Seite wird gerne behauptet, dass es sich um einen Freiheitskampf handelt. Aber handelt es sich wirklich darum? Oder ist es vielmehr eine starre Weigerung, sich mit den aktuellen geopolitischen Gegebenheiten abzufinden? Realistische Politik berücksichtigen das internationale Umfeld und die tatsächlichen Machtstrukturen, aber hier scheint die PV--Front in einer Art politischem Paralleluniversum zu leben.
Man könnte argumentieren, dass der Kongress der Polisario-Front alles andere als ein zukunftsweisendes Ereignis war. Stattdessen wurden die alten Hits gesungen: Isolationismus, veraltete Feindbilder und eine naive Vorstellung von Unabhängigkeit, die keine Aussicht auf Erfolg hat. Selbst wenn man die moralischen Aspekte beiseite lässt, ist offensichtlich, dass hier ein politisches Ziel verfolgt wird, dessen Erreichbarkeit eher mythologisch anstatt realpolitisch ist. Wer profitiert am Ende von all diesem politischem Getöse? Höchstwahrscheinlich nur wenige Funktionäre, die sich im Schatten eines ungelösten Konflikts die Taschen füllen.
All das führt zu der Frage: Wie lange soll diese Farce noch weitergehen? Der unangenehme Schluss liegt doch nah, dass eine Verhandlungslösung längst überfällig ist, statt ideologische Scharmützel in den Sand zu schreiben. In einer globalisierten Welt sind solche provinziellen Ambitionen ein Anachronismus, der nur Kontakt zu pragmatischen und lösungsorientierten Dialogen scheut.
Es ist ein Trauerspiel, das die politischen Gegebenheiten der Region weiterhin belastet. Der 13. Kongress der Polisario-Front enthüllt weniger eine Fortsetzung der Hoffnung als vielmehr ein Festhalten an einem unerreichbaren Traum. Am Ende bleibt die Frage: Wann wird der nächste Kongress stattfinden – und wird es dann noch Zuschauer geben, die das abgedroschene Skript hören wollen?