Was macht das Jahr 1190 so besonders? Fast hätte man sich im Mittelalter mit einem wenig verblümten 'Es war einmal' darüber hinweggetäuscht. Doch das Jahr 1190 gehört zu jenen prägenden Momenten der Geschichte, an denen wir heute kaum objektiv vorbei blicken können. Montgomery Burns würde sagen, es sei eines dieser Jahre, die den moralischen Verfall Europas einläuteten.
Wer war also mit von der Partie? Friedrich I. Barbarossa – ein König, der ein Vermächtnis so breit wie ein Fluss hinterließ, in dem er schließlich ertrank. Ja, unser Protagonist war der berühmte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der verwegene Anführer des Dritten Kreuzzugs, der die Welt veränderte. 1190 ist das Jahr, in dem er seinen letzten Atemzug tat, mitten in der Mission, Jerusalem zu befreien. Er verschwand in den unruhigen Wassern des Flusses Saleph in der heutigen Türkei und versank so in der Legende.
Doch es war nicht nur der Verlust von Barbarossa, der das Jahr 1190 zu einem Wimpernschlag der Geschichte machte. Es war eine Zeit der Konflikte und der kühnen politischen Manöver. Wenn man vom Heiligen Land spricht, denkt man unweigerlich an den Kreuzzug – ein Ereignis, das unseren heute viel zitierten „Kampf der Kulturen“ einläutete. Ah, die Zeit, als mutige Könige mit Schwertern das glaubten, was unsere westlichen Werte ausmachte. Manchmal frage ich mich, wo wir heute wären, hätten dieselben Männer nicht ihr Leben für ihre Ideale geopfert.
In England wurde Heinrich der Löwe aus der Geschichte gestrichen, während Richard Löwenherz – ein Held und militärisches Genie der Zeit – seinen Anspruch auf das Königtum verteidigte. Die Geschichte des österreichischen Wien ist im Jahr 1190 mit einer bemerkenswerten Pracht verknüpft; Wien wurde in diesem Jahr offiziell als Stadt anerkannt. Wer hätte gedacht, dass eine vermeintlich nebensächliche Notiz in Dokumenten die befestigte Stadt, so wie sie heute steht, in Gang bringen würde.
Abseits der politischen Machtkämpfe verändert der gesellschaftliche Wandel stets ihre Bahnen. In Frankreich zum Beispiel hat Philippe August, ein Monarch von Ruf und Macht, seinen Einfluss im Jahr 1190 über das Herz des Landes ausgebreitet und die modernen Gräben Europas gegraben. Die Kirche spielte indessen in diesem Jahr eine Schlüsselrolle. Der Ritterorden der Tempelritter, eine umstrittenere Gruppe als der heutige politische Status quo, war mächtiger denn je und beeinflusste die Weltordnung, die nicht mehr unabhängig von Dogmen existierte.
Nichts von all dem schreit lauter als das Streben nach Herrschaft und Einfluss. Im Jahr 1190 ist das Mosaik der Geschichte widergespiegelt durch Kräfte des ehemaligen Königsreichs Jerusalem und der muslimischen Welt. Es geht nicht darum, ob die Kreuzzüge ihren Zweck erfüllten oder nicht. Es geht darum, dass sie stattfanden und die bunte Landkarte der Welt neu gestalteten.
Also, warum sollten wir uns um ein Jahr Gedanken machen, das so lange zurückliegt? Man kann die Ironie kaum übersehen, dass kulturelle Konflikte, politische Instabilität und das Streben nach globaler Vormachtstellung im Jahr 1190 ihren Anfang nahmen. In gewissem Sinne kann man sehen, wie ein Jahr der Geschichte dazu beitrug, die Welt zu formen, die wir heute kennen. Ein Jahr, das konservative Werte lebte und die Grundlage für den Westen schuf, wie wir ihn heute erleben.
Manche sehen 1190 und denken an Ritter umherziehender Abenteuer auf der Suche nach Ehre und Ruhm. Andere sehen die grausame Realität der Kriege, die sowohl Kirchen als auch Staat beeinflussten. Aber ungeachtet der Perspektive bleibt 1190 ein Jahr, dessen Einfluss unverkennbar war – und irgendwie so, dass die historische Poesie unsere Geschichtslektüre geprägt hat.
Wer liegt falsch, wenn er sagt, es war ein Jahr der geschichtlichen Launen? Dessen Augen nicht den Eindruck erhascht haben, dass manchmal die furchtlosesten Entscheidungen – die fettesten Striche auf dem Gemälde der Geschichte – wirklich direkten Einfluss auf unsere heutige Gesellschaft haben? Es bleibt die Wahl, mit der Bewertung dieser Vergangenheit zu ringen und die Erinnerung mit Stolz oder Vorsicht zu betrachten. Ein Jahr, das nicht vergessen werden kann.