Gewöhnliche Engel: Der Zauber im Alltäglichen

Gewöhnliche Engel: Der Zauber im Alltäglichen

Jakob M. Leonhardts „Gewöhnliche Engel“ lädt uns ein, die Magie des Alltags zu entdecken, indem er gewöhnliche Menschen als Engel porträtiert, die mit kleinen Taten einen tiefgehenden Einfluss ausüben.

Martin Sparks

Martin Sparks

Wenn wir an Engel denken, stellen wir uns oft himmlische Wesen mit Flügeln vor, die in den Wolken schweben. Doch die „Gewöhnlichen Engel“ von Jakob M. Leonhardt laden uns ein, unseren Blick von der himmlischen Sphäre auf das Irdische zu richten. Wer sind diese Engel, was tun sie, und warum ist ihre Existenz so wichtig für unsere moderne Welt?

Schon der Titel des Buches weckt Neugier: Wie können Engel gewöhnlich sein? Die Antwort darauf führt uns durch die Straßen unserer Städte, in die Häuser unserer Nachbarn und in die Herzen der Menschen, die uns täglich umgeben. Diese Engel haben keine Flügel – sie sind Menschen wie du und ich, die mit kleinen Taten Großes bewirken. [^1]

[^1]: Leonhardt, J. M., Gewöhnliche Engel, Verlag der Welt.

Zusammen mit Leonhardt reisen wir durch einen bunten Kaleidoskop von Geschichten, die den Alltag in ein leuchtendes Mosaik der Menschlichkeit verwandeln. Die Geschichten dieser Engel bieten uns Hoffnung und Inspiration, insbesondere jetzt, wo die Welt immer komplexer erscheint. Doch lassen Sie uns nicht in Allgemeinplätzen verweilen. Was macht diese gewöhnlichen Engel tatsächlich so außergewöhnlich?

Wissenschaft der Menschlichkeit

Um die Wirkung dieser Engel zu verstehen, hilft es, einen Blick auf die Psychologie hinter prosozialem Verhalten zu werfen. Menschen sind von Natur aus soziale Wesen. Studien zeigen, dass wir geboren sind, um zu helfen; unser Gehirn ist darauf ausgelegt, Empathie und Mitgefühl zu empfinden. [^2]

[^2]: Tomasello, M., Warum wir kooperieren, Suhrkamp Verlag.

Leonhardts Buch verdeutlicht diesen Aspekt, indem es die intrinsischen Antriebe der Protagonisten aufzeigt: egal ob ein kleiner Junge seiner betagten Nachbarin die Einkaufstüten nach Hause trägt oder eine Geschäftsfrau anonym ein hungerndes Kind in einem fernen Land unterstützt. Diese alltäglichen Gesten der Freundlichkeit mögen unscheinbar wirken, doch ihr summierter Effekt ist tiefgreifend.

Die Zeit für Engel ist gekommen

Wenn wir den Medien glauben, leben wir in einer Zeit der Unsicherheiten und Konflikte. Doch genau hier ist der Appell von Leonhardt besonders wichtig. Die gewöhnlichen Engel sind nicht nur eine literarische Idee – sie sind notwendig. Laut einer Umfrage von Humanitarian Response Network fühlen sich 65 % der Menschen im Alltag weniger verbunden als je zuvor. Und doch zeigen dieselben Umfragen, dass es einen starken menschlichen Drang gibt, Positives zu tun und Gutes nach außen zu tragen. [^3]

[^3]: Humanitarian Response Network, „Global Connection Survey 2022“.

Es ist dieser Konflikt zwischen gefühlter Isolation und dem Wunsch nach Verbindung, der die Bühne für die Engel des Alltags bildet. Mit jedem Akt der Güte wird ein Stück der Mauer dieser Isolation gebrochen, und es entsteht eine Brücke der Menschlichkeit.

Ein wissenschaftlich fundierter Optimismus

Trotz aller Herausforderungen ist der Optimismus von Leonhardt ansteckend. Er fordert uns auf, die kleine Wissenschaft der Mitmenschlichkeit zu praktizieren, indem wir den Blick auf das richten, was wir beeinflussen können: unser tägliches Umfeld und die Menschen darin. Dies steht im Einklang mit der Positiven Psychologie, die zeigt, dass positiv ausgerichtetes Verhalten nicht nur das Wohlergehen des Empfängers, sondern auch das des Gebers steigert. [^4]

[^4]: Seligman, M. E. P., Authentic Happiness, Free Press.

Die Geschichten in „Gewöhnliche Engel“ erinnern daran, dass Empathie gelebt werden kann, indem wir die Macht des Einzelnen nutzen, um das Kollektiv zu beeinflussen. Auch wenn wir nicht jedes globale Problem lösen können, können wir dennoch einen Unterschied in der Welt eines Menschen machen.

Schlussgedanken zum Handeln

Wer nach dem Lesen von „Gewöhnliche Engel“ inspiriert ist, selbst aktiv zu werden, findet in der Einfachheit der menschlichen Verbindung den besten Ausgangspunkt. Sie besteht aus einem Lächeln, einer helfenden Hand oder einem mitfühlenden Wort. Mit solchen simplen, aber bedeutsamen Gesten können wir die Präsenz dieser Engel in der Welt vermehren.

Leonhardt lädt uns ein, die kleinen Dinge nicht zu übersehen, sondern sie anzunehmen. Mögen wir alle ein Teil jener gewöhnlichen Engel sein, die unsere Welt ein wenig heller machen. Diese Einladung zur alltäglichen Güte ist eine kraftvolle Erinnerung an das Potenzial der Menschlichkeit, komplexe Zeiten mit Hoffnung zu füllen.