Die englische Bewerbung zur FIFA-WM 2018: Ein Blick hinter die Kulissen

Die englische Bewerbung zur FIFA-WM 2018: Ein Blick hinter die Kulissen

Englands Bewerbung für die FIFA-WM 2018 war ein ambitioniertes Projekt, das Tradition, Innovation und ökologische Verantwortung verbunden hat. Trotz des verlorenen Angebots hinterließ es eine inspirierende Lektion in der Fußballgeschichte des Landes.

Martin Sparks

Martin Sparks

Englands WM-Bewerbung

Manch einer mag sich fragen, warum die Engländer so große Fußball-Fans sind, dass sie sogar eine so bedeutende Veranstaltung wie die FIFA-Weltmeisterschaft 2018 zu sich holen wollten. Die Antwort darauf ist so faszinierend wie komplex. Diese Bewerbung war ein kollektives Projekt, an dem hochrangige Persönlichkeiten des Sports, der Politik und der Kultur beteiligt waren und das von der Überzeugung getragen wurde, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel.

Der Traum begann sich in den frühen 2000er Jahren zu formen, als die englische Fußball-Verband FA das Potenzial erkannte, dass die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung das Land nicht nur im sportlichen Sinne vereinen und Weltklasse-Fußball auf heimischem Boden präsentieren könnte, sondern auch wirtschaftliche und soziale Vorteile mit sich bringen würde. 2010 war das Jahr, in dem sich die Hoffnung einiger Engländer auf die Austragung der FIFA-WM 2018 konkretisierte, als sie ihr Bewerbungspaket an die FIFA überreichten. Die Engländer brachten eine beeindruckende Mischung aus Tradition, Innovation und Leidenschaft für den Sport in das Rennen ein.

Ein tiefer Einblick in Englands Bewerbung

Die Bewerbung Englands für die FIFA WM 2018 war sorgfältig konzipiert, um die Stärken des Landes auszuspielen. Großbritannien hat eine lange und stolze Fußballtradition, weshalb es überzeugte, dass eine WM in ihrem Land all das bieten könnte, was man sich unter einem großartigen Turnier vorstellt. Die Engländer planten Spiele in ikonischen Stadien wie Old Trafford und Wembley, Plätzen, die das Herzstück des Fußballs verkörpern.

Aber worum ging es eigentlich? Die Bewerbung zielte darauf ab, mehr als nur Spiele auszurichten. Englands Vorschlag umfasste Pläne zur Verbesserung der Infrastruktur, zur Förderung von Jugendfußball­programmen und zur Erhöhung der wirtschaftlichen Investitionen sowohl regional als auch national. Die Organisation wollte soziale Barrieren durchbrechen und den Fußball als Mittel für Bildung und kulturelle Verständigung nutzen.

Die Vision hinter der Bewerbung

Englands Bewerbung wurde auch von einer starken ökologischen Vision getragen. Die Bewerber verpflichteten sich, die umweltfreundlichste Weltmeisterschaft aller Zeiten zu organisieren. Innovative Maßnahmen umfassten die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, optimierte Verkehrspläne zur Reduzierung von Emissionen und nachhaltiges Bauen bei Renovierungen und Modernisierungen von Stadien.

Auf kommunikativer Ebene setzte man alles daran, dem Rest der Welt zu zeigen, dass man sich von Skandalen und Kontroversen der Vergangenheit distanziert und bereit ist, ein modernes, einladendes Bild zu präsentieren. Selbst königliche Unterstützung gab es: Prinz William zählte zu den glühendsten Unterstützern der englischen Bewerbung.

Warum England nicht gewann

Die Realität des Bewerbungsprozesses ist, dass er ebenso politisch wie sportlich ist. Letztendlich entschied die FIFA, die Weltmeisterschaft nicht nach England, sondern nach Russland zu vergeben. Eine von mehreren Rückschlägen für England, die die Vergabe von Sportgroßveranstaltungen betrifft.

Vier Faktoren scheinen bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt zu haben. Erstens, die geopolitische Dynamik, die auch bei sportlichen Entscheidungen eine Rolle spielt. Zweitens, überaus starke Konkurrenten: Russland präsentierte einen Bewerbungsplan, der als expansiv und ambitioniert wahrgenommen wurde. Drittens, die immer präsente Herausforderung der Korruptionsvorwürfe, die die FIFA zu der Zeit erschütterten und auf die öffentliche Meinung Einfluss nahmen. Und viertens der Gedanke, die Weltmeisterschaft an neue Regionen zu bringen, um die globale Reichweite des Fußballs zu erweitern.

Was bleibt: Die Lehren aus dem Prozess

Auch wenn England die WM 2018 nicht ausrichten konnte, bleibt ein enormer Schatz an Erfahrungen. Ein internationaler Bewerbungsprozess dieser Größenordnung stärkt nicht nur das nationale Ansehen im Sportbereich, sondern lässt auch Erkenntnisse zurück, die in zukünftige Initiativen einfließen können.

Englands Leidenschaft für den Fußball bleibt ungebrochen und die allgemein positive Sicht auf die eigene Bewerbung schafft eine starke Grundlage für fortlaufende sportliche Ambitionen. Die Bewerbung war zwar nicht erfolgreich, hinterließ aber einen inspirierenden Stempel in der Fußballgeschichte des Landes.

Und so war Englands Weg zur FIFA-Weltmeisterschaft 2018 nicht nur eine Bewerbung im engeren Sinne, sondern ein Streben nach Unity und Verbesserung im Zeichen des Sports, das weiterhin in der Welt des Fußballs seine Wellen schlägt.