Manchmal führt der Weg von der Politik direkt auf die Schienen - zumindest war das bei Roger van Boxtel der Fall. Roger van Boxtel, ein niederländischer Politiker und Manager, wurde 1954 in Tilburg geboren und hat im Laufe seines Lebens sowohl auf der politischen Bühne als auch in der Verkehrsindustrie bedeutende Spuren hinterlassen. Als Mitglied der linksliberalen Partei D66, engagierte er sich ab den 1970er Jahren in der Politik und übernahm später Führungspositionen im Verkehrssektor, einschließlich einer Schlüsselrolle bei der niederländischen Eisenbahn, der NS. Doch warum ist van Boxtels Werdegang so bemerkenswert? Weil er zeigt, wie man als Brückenbauer zwischen unterschiedlichen Welten agieren kann.
Van Boxtel wuchs in einer politisch interessierten Familie auf, was vielleicht das Fundament für seine spätere Laufbahn legte. Nach einem Studium der Betriebswirtschaft in Rotterdam startete er seine politische Karriere als Mitglied der D66, die sich für eine fortschrittliche und liberale Gesellschaft einsetzt. Er wurde schnell zu einer prominenten Stimme in der niederländischen Politik und diente als Staatssekretär für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport im Kabinett von Wim Kok im Jahr 1998. Während seiner Amtszeit konzentrierte er sich auf Themen wie Gesundheitsreformen und Sportförderung, stets mit einem empathischen Blick auf die Bedürfnisse der Bürger.
Der Wechsel aus der Politik in den Verkehrssektor kam im Jahr 2002, als van Boxtel zum CEO der niederländischen Telekomgesellschaft Menzis ernannt wurde. Hier setzte er auf Modernisierung und Transparenz, um das Unternehmen erfolgreich in eine neue Ära zu führen. Seinspolitische Erfahrung kam ihm zugute, da er komplexe Verhandlungen führen und effektive Teamarbeit fördern konnte.
Im Jahr 2015 übernahm Roger van Boxtel eine der herausforderndsten Rollen seiner Karriere: das Amt des CEO bei der Nederlandse Spoorwegen (NS), der niederländischen Eisenbahn. Seine Ernennung erfolgte zu einem kritischen Zeitpunkt, da die NS mit zahlreichen operativen Problemen zu kämpfen hatte. Unter seiner Führung verfolgte die NS eine Strategie der Neugestaltung und Modernisierung, um den gestiegenen Anforderungen des öffentlichen Transports gerecht zu werden. Dank seines Engagements wurden wichtige Infrastrukturprojekte vorangetrieben, die Pünktlichkeit der Züge verbessert und Serviceinnovationen eingeführt.
Van Boxtels Ansatz war immer vielseitig und pragmatisch. Anstatt sich auf ideologische Debatten zu verrennen, sah er die Notwendigkeit von praktischen und nachhaltigen Lösungen. Trotzdem stieß er auch auf Kritik, insbesondere von Gewerkschaften, die manchmal von seinen Reformbestrebungen nicht überzeugt waren. Doch Roger van Boxtel bleibt ein Beispiel dafür, wie man auch in stürmischen Zeiten als Kapitän den Kurs halten kann.
Auch die jüngere Generation kann von van Boxtels Werdegang lernen. Er zeigt, dass Flexibilität und die Bereitschaft, aus gewohnten Pfaden auszubrechen, entscheidend für den persönlichen und beruflichen Erfolg sind. Die verschiedenen Stationen seiner Karriere inspirieren dazu, Horizonte zu erweitern und keine Angst vor Veränderungen zu haben.
Sein Beitrag geht weit über die reine Management- oder politische Erfahrung hinaus. Roger van Boxtel hat bewiesen, dass es möglich ist, in verschiedenen Bereichen Einfluss auszuüben, wenn man offen für neue Ideen ist und immer den Menschen im Mittelpunkt sieht. Solche Führungspersönlichkeiten sind selten und umso wertvoller in einer Welt, die immer anspruchsvoller und vernetzter wird.