Stell dir vor, du hörst einen kleinen Vogel auf einer spanischen Galeone zwitschern. Ein Jahrhundert voller Entdeckung und Welteroberung steht bevor. "Plus ultra", ertönt es, eine Stimme aus dem Schatten, die uns einlädt, zu neuen Horizonten aufzubrechen. Ursprünglich ein Wahlspruch des spanischen Königs Karl I., bedeutete "Plus ultra" "weiter hinaus" und forderte, die Grenzen der bekannten Welt zu überwinden. Es war eine Zeit spiritueller, kultureller und technologischer Entdeckungen, stark geprägt durch die Expansion Europas.
Was bedeutet dieses altehrwürdige Motto heute für die Generation Z? In einer zunehmend vernetzten Welt, die von der Digitalisierung geprägt ist, könnte man meinen, wir haben längst alle Grenzen überschritten. Kreative Technologie, globale Zusammenarbeit und kultureller Austausch sind unsere neuen Windrichtungen. Doch "Plus ultra" geht über geografische Grenzen hinaus und hinterfragt auch die mentalen Schranken in unseren Köpfen.
Heute könnten wir "Plus ultra" als Aufforderung zum Schutz der Umwelt, zur sozialen Gerechtigkeit und zur Förderung von Vielfalt sehen. Es könnte ein Weckruf sein, über den gegenwärtigen Status quo hinauszusehen und eine bessere Zukunft zu gestalten. Diese Interpretation berücksichtigt den liberalen Drang nach Inklusion und Nachhaltigkeit, betont radikale Akzeptanz und hinterfragt zementierte Systeme.
Natürlich gibt es auch jene, die argumentieren, dass "weiter hinaus" eine Ermutigung zu nicht nachhaltigem Konsum sein könnte, ein Antrieb zur Ausbeutung der Erde ohne Rücksicht auf Verluste. Skeptiker fragen, ob wir nicht längst ein Plateau erreicht haben, an dem weiteres Wachstum der Erde mehr schadet als nützt.
Aber Gen Z, aufgewachsen in einer Welt der unbegrenzten Informationen, hält oft den festen Glauben, dass Echtheit und Technik koexistieren können. Technologie wird nicht nur als Werkzeug zum Verbrauch, sondern auch als Schlüssel zur Rettung der Erde gesehen. Digitale Skills könnten uns helfen, mit der Klimakrise umzugehen und soziale Gerechtigkeit neu zu definieren.
Mit all dem im Hinterkopf, wie konnte "Plus ultra" zu einem so inspirierenden Konzept werden? Vielleicht liegt es daran, dass es uns anspricht, wenn wir mit Sorgen und Zweifeln konfrontiert sind. Es ist eine Erinnerung an den menschlichen Geist und seine Fähigkeit, sich endlos zu entwickeln.
Die Balance, die gesucht wird, ist vielleicht genau das, was uns motiviert, weiter zu streben. Zwischen der Erhaltung unserer kulturellen Wurzeln und dem Drang, neue Ideen und Perspektiven zu erforschen, hat "Plus ultra" das Potenzial, als Leitstern zu dienen — ein Impuls, mit einem klaren Bewusstsein und einem offenen Herzen die Vielfalt dieser Welt zu erfahren.
Und während wir unser Verständnis von "weiter hinaus" erweitern, können wir über die bisherigen Grenzen hinauswachsen und uns auf neue Abenteuer einlassen. Ohne die Liebe zur Heimat zu verlieren, aber auch ohne sich den entmutigenden Herausforderungen unserer Zeit zu verschließen. Die Aufgabe für Gen Z besteht darin, "Plus ultra" als positivem Leitfaden zu vertrauen und ein Gleichgewicht zwischen Fortschritt und Nachhaltigkeit zu finden.