Stell dir vor, du bist auf den Philippinen, genauer gesagt in der wunderschönen Provinz Pangasinan, und du hörst eine Sprache voller Melodie und Geschichte – das ist Pangasinan. Die Sprache selbst ist ein bedeutender Teil der Identität der Pangasinan-Leute. Sie sprechen diese west-malayo-polynesische Sprache, deren Ursprünge Tausende von Jahren zurückreichen. Interessanterweise gibt es in der modernen Welt, in der Englisch und Tagalog dominieren, viele Pangasinan-Sprecher, die sich um den Erhalt ihrer Muttersprache bemühen.
Es wird geschätzt, dass etwa 1,5 Millionen Menschen die Pangasinan-Sprache sprechen. Hauptsächlich finden wir sie in der Provinz Pangasinan, die etwa 200 km nordwestlich von Manila liegt. Doch auch in anderen Teilen der Welt, besonders in Immigrantencommunities in den USA und Kanada, gibt es Sprecher dieser Sprache. Pangasinan ist mehr als nur ein Kommunikationsmittel; es ist ein kulturelles Erbe, das Legenden, Lieder und Traditionen bewahrt.
Für die heutige Generation, zu der viele von uns gehören, kann das Erlernen von Pangasinan eine Herausforderung darstellen. Dies liegt an der Dominanz globaler Sprachen und der fortschreitenden Urbanisierung, die oft kleinere Sprachen bedroht. Dennoch entscheiden sich viele junge Pangasinaner dafür, ihre Sprache zu erlernen und weiterzugeben, motiviert durch den Wunsch, ihre Wurzeln lebendig zu halten.
Einige mögen denken, dass der Erhalt einer solchen Minderheitensprache eine vergebliche Mühe ist. Schließlich könnten diese Energien in den Erwerb von häufiger verwendeten Sprachen wie Chinesisch oder Spanisch investiert werden. Doch der Erhalt einer Sprache, so klein diese auch sein mag, ist von unschätzbarem Wert. Sie ist ein Zugang zu einer einzigartigen Gedächtniswelt, die gelebte Realität und Vergangenheit in Form von Geschichten, Weisheiten und Traditionen repräsentiert.
Die Pangasinan-Sprache war, wie viele indigene Sprachen, lange Zeit marginalisiert. Koloniale Herrschaft und die Einführung von Tagalog und Englisch als Hauptsprachen schienen sie zu verdrängen. Trotzdem zeigt die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Pangasinan-Gemeinschaft Stärke. In den letzten Jahren gibt es eine Renaissance, die aus einem gesteigerten kulturellen Bewusstsein und einer Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln wächst.
In sozialen Medien und durch kulturelle Veranstaltungen wird die Pangasinan-Sprache gefördert. Junge Menschen nutzen Plattformen wie Facebook, Instagram und YouTube, um Inhalte in und über Pangasinan zu teilen. Diese digitale Präsenz trägt nicht nur zur sprachlichen Revitalisierung bei, sondern ermutigt Menschen weltweit, ihre eigenen sprachlichen Wurzeln zu erkunden oder sogar Pangasinan zu lernen.
Für viele der jungen Generation steht Pangasinan nicht nur für Tradition, sondern auch für Innovation. Musik und Literatur bieten neue Plattformen. Künstler und Autoren schaffen Werke in Pangasinan, die sowohl das Erbe der Sprache pflegen als auch ihren Platz in der zeitgenössischen Kunst und Kultur finden.
Angesichts der Herausforderungen durch Digitalisierung und Globalisierung zeigt sich, dass Sprachenpolitik hier eine entscheidende Rolle spielen kann. Staaten können durch die Einführung von Bildungsprogrammen, die den zweisprachigen Unterricht fördern, zum Erhalt beitragen. Genau hier treffen soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte häufig aufeinander. Offenbar ist es kein einfacher Weg, denn viele Stimmen bevorzugen homogene Sprachenpolitiken, um wirtschaftliche Vorteile in einer globalisierten Welt zu maximieren.
Doch die Bewahrung der Pangasinan-Sprache geht über wirtschaftliche Überlegungen hinaus. Sie ist eine Frage der kulturellen Diversität und Identität. Für uns als Gen Z, die mit dem Wertewandel und einer wachsenden Verbundenheit zur Welt leben, liegt hier eine Chance. Eine Chance, den Respekt und die Anerkennung für das Sprachenerbe unserer Vorfahren zu zeigen und einen ausgewogenen Umgang mit Modernität und Tradition zu finden.
Eine neue Sicht in unsere eigene Lebensweise und Gemeinschaft eröffnet sich, wenn wir die wertvollen Sprachen unserer Erde wieder das Licht der Welt erblicken lassen. Wenn Menschen einer Sprache verbunden bleiben, beziehen sie Kraft und Gemeinschaftsgeist daraus. Dieses Erbe gibt unserer Generation die Motivation, stolz auf unsere vielfältigen Wurzeln zu sein und diese weiterzugeben – sei es auf Pangasinan oder in einer anderen Sprache.