Manchmal denkt man, die 80er waren nur schrille Mode und Synthesizer. Allerdings war 1985 auch das Jahr, in dem Microsoft MS-DOS 4.0 veröffentlichte – eine Version, die Multitasking in die Welt der PCs einführte. Weshalb ist das wichtig? Weil dies ein bedeutender Schritt war, der die Basis für moderne Betriebssysteme legte.
MS-DOS 4.0, entwickelt von Microsoft und veröffentlicht für den IBM PC, bot nun die Fähigkeit, mehrere Programme gleichzeitig auszuführen. Diese Version zielte darauf ab, die Produktivität am Computer zu erhöhen, besonders für Unternehmen, die mehr Leistung von ihren Maschinen benötigten. Aber warum kümmern wir uns heute noch darum? Gen Z mag sich vielleicht nicht vorstellen können, einen Computer ohne Multitasking zu benutzen, aber in den 80ern war das ein großer Fortschritt.
Die Entwicklung von MS-DOS 4.0 verlief nicht ohne Herausforderungen. In der sich schnell entwickelnden Computerlandschaft der 80er wurden die Unternehmen durch die ständig steigenden Erwartungen der Nutzer unter Druck gesetzt. Zu dieser Zeit gab es Kritik, dass die Implementierung von Multitasking außerhalb der Reichweite der durchschnittlichen Computerhardware lag, und einige argumentierten, dass das System nicht stabil genug war.
Gegner argumentierten, dass das Betriebssystem schwerfällig und umständlich war. Sie kritisierten die Benutzeroberfläche und die Komplexität des Kombinierens mehrerer Arbeitsabläufe. Doch für Enthusiasten und frühen Technik-Nerds bot MS-DOS 4.0 einen spannenden Ausblick darauf, was Computer irgendwann leisten könnten.
Eine kritische Betrachtung war, dass das Multitasking von MS-DOS 4.0 eigentlich nicht dem entsprach, was wir heute darunter verstehen. Es war vielmehr eine Art von "Kooperativem Multitasking", bei dem Programme selbst bestimmen mussten, wann sie die Kontrolle an ein anderes Programm abgeben. Moderne Betriebssysteme verwenden hingegen „Präemptives Multitasking“, bei dem das System selbst steuert, wie Ressourcen zugeteilt werden.
Trotz dieser Beschränkungen war die Einführung von Multitasking im MS-DOS 4.0 ein technisches Wunderwerk seiner Zeit. Es spiegelte den enormen Innovationswillen und die Vorfreude auf eine technisierte Zukunft wider. Microsoft musste sich nicht nur mit den damals begrenzten Hardware-Ressourcen auseinandersetzen, sondern auch mit der Herausforderung, den Softwaremarkt für immer zu verändern.
Es ist faszinierend, über die Debatten jener Tage nachzudenken. Einige Computer-Enthusiasten waren skeptisch und weigerten sich, auf die neue Version umzusteigen. Andere begrüßten die Änderungen und experimentierten begeistert mit den neuen Möglichkeiten. Letztlich war MS-DOS 4.0 ein Schritt in Richtung der benutzerfreundlichen Systeme, die wir heute für selbstverständlich halten.
Auch wenn es heute den Eindruck hinterlässt, dass MS-DOS 4.0 altmodisch oder überholt ist, war es ein wichtiger Baustein. Es inspirierte zu Verbesserungen und neuen Ansätzen, von denen wir heute noch profitieren. Microsoft setzte mit jeder Version neue Maßstäbe, und MS-DOS 4.0 bleibt in der Retrospektive ein nostalgischer Meilenstein in der Entwicklung der Betriebssysteme.
Für Gen Z, die nie eine Welt ohne ultramobile, fortschrittliche Technologie kennengelernt hat, mag es ein wenig nostalgisch klingen. Doch die Anfänge des Computings lehrten die damalige Generation wesentliche technische Grundlagen, die den Weg für die Hardware und Software von heute ebneten. Das wäre ohne die Patzer, Fortschritte und Innovationen von Pionieren wie MS-DOS 4.0 kaum denkbar gewesen.
MS-DOS 4.0 bot eine Plattform, auf der Software-Entwickler begannen, mit Ideen zu spielen und wegweisende Programme zu entwickeln. Es zeigte auch, wie wichtig Open-Source-Inputs, Community-Feedback und konstante Verbesserungen waren und sind.
Obwohl die Software damals sehr limitierte Möglichkeiten hatte, bestand kein Zweifel daran, dass solche Innovationen einen Einfluss auf die Technologieentwicklung hatten. Die Fähigkeit, mit solchen Einschränkungen zu arbeiten, machte die Entwickler jener Tage zu Helden der Tech-Revolution. MS-DOS 4.0 steht symbolisch für die Zwischenschritte, die die Technologie unternahm, um dort hinzugelangen, wo wir heute sind – und das ist beachtlich.