Wenn die meisten Menschen an American Football denken, kommt ihnen selten ein Bild von Büchern und Bibliotheken in den Sinn. Doch Malcolm Mitchell, geboren am 20. Juli 1993 in Valdosta, Georgia, ist der Mann, der beides vereint, ein markantes Beispiel für geniale Vielfalt. Er machte 2016 als Wide Receiver bei den New England Patriots auf sich aufmerksam, als er zum Super Bowl Sieg beitrug. Doch sein Herz schlägt für mehr als nur den Sport, denn Mitchell ist auch ein leidenschaftlicher Buchliebhaber und Autor.
Mitchell wuchs in einem sozialen Umfeld auf, in dem Lesen oft nicht hoch angesehen war. Besonders unter jungen Männern im Sport gelten Bücher allzu oft als unnötig oder uncool. Trotzdem erkannte Malcolm früh die Macht von Geschichten und wie sie das Leben positiv beeinflussen können. Ihm fehlte jedoch das Vertrauen in seine Lesefähigkeiten und lange schien die Welt der Bücher unerreichbar. Doch als junger Erwachsener entschied er sich, gegen den Strom zu schwimmen. Er begann aktiv, sich durch Literatur zu arbeiten, was nicht nur seine Sicht auf die Welt, sondern auch seine Einstellung zu sich selbst veränderte.
In einem Schicksalsspiel seines Lebens, während seiner Studienzeit an der University of Georgia, trat er einer Buchgemeinschaft bei. Die Mitglieder, alle weiblich und viel älter als er, nahmen den jungen Athleten mit offenen Armen auf. Diese Buchgemeinschaft bot Mitchell eine völlig neue Perspektive und öffnete ihm die Türen zu ungeahnten Möglichkeiten. Viele seiner Teamkollegen und Freunde fanden seine Leidenschaft für das Lesen ungewöhnlich, aber Mitchell blieb seiner Kursrichtung treu. Er spürte, dass dies der Weg war, um seine Sprach- und Verständnisschwierigkeiten zu überwinden.
Da sind Menschen, die sagen könnten, dass Sport und Literatur nicht zusammenpassen – sie liegen im Irrtum. Mitchell ist das Beispiel, das zeigt, dass es möglich ist, die beiden Welten zu verbinden. Seine Lesegewohnheiten haben ihn auf und abseits des Spielfeldes stärker gemacht. Leser glauben, dass Bücher Wissen und Verbindungen schaffen. Sie fördern Empathie, das Verständnis fremder Lebenssituationen, und genau das will Malcolm Mitchell durch das erzählerische Medium teilen.
2015 veröffentlichte Mitchell sein erstes Kinderbuch „The Magician’s Hat“. In der Geschichte ermutigt ein Zauberer Kinder, ihre ganz persönlichen, fantastischen Abenteuer durch das Lesen zu entdecken. Sein Ziel ist es, jungen Menschen zu vermitteln, dass sie ihre unwahrscheinlichsten Träume erreichen können, wenn sie Mut und Fantasie mitbringen. Diese Veröffentlichung wird nicht zuletzt als Wendepunkt wahrgenommen, weil sie den literarischen Fußabdruck des Athleten gefestigt hat.
Aber warum gerade Kinderliteratur? Kinder sind die Architekten der Zukunft. Indem Mitchell Bücher für sie schreibt, beeinflusst er, wie sie die Welt sehen lernen. Er sieht das als Chance, die gesellschaftliche Wahrnehmung zu ändern und gegen Vorurteile anzukämpfen. Für Generation Z, die ihren eigenen Weg in einer digitalen, oft unbeständigen Welt sucht, sind solche Botschaften von unschätzbarem Wert.
Einigen Kritikern mag es widersprüchlich erscheinen, dass ein Sportstar seine Zeit lieber in Bibliotheken verbringt als im Training, aber sie übersehen die tiefere Botschaft. Während viele nach kurzfristigem Ruhm suchen, investiert Mitchell in die langfristige Entwicklung von Köpfen und Herzen. Für ihn sind Bildung und Ermächtigung eng miteinander verbunden. Er versteht, dass echte Veränderung im Denken und Fühlen beginnt.
Er hat auch die Rolle eines Vorbilds übernommen und engagiert sich aktiv in Initiativen, die das Interesse am Lesen fördern. Persöhnlich, seine Read With Malcolm Stiftung richtet sich an Schüler in bildungsschwachen Gemeinden, um nicht nur das Verständnis, sondern auch die Begeisterung für Literatur zu wecken. Das ist keine missionarische Pflicht, sondern ein Herzensanliegen, das Mitchell Tag für Tag vorantreibt.
Die faire Perspektive auf Malcolm Mitchells Lebensweg verlangt aber, auch die Herausforderungen zu sehen. Er selbst hat nie verheimlicht, wie schwer der Weg war, die Balance zwischen intensivem Training und intellektueller Entwicklung zu finden. Doch durch Hartnäckigkeit und Unterstützung von Personen, die seine Vision verstehen und teilen, hat er es geschafft.
In Zeiten, in denen ein allumfassender Trend zu starker digitaler Vernetzung geht, zeigt Malcolm Mitchell die Macht der analogen Welt der Bücher. Es ist erfrischend zu sehen, wie jemand die normativen Erwartungen nicht nur hinterfragt, sondern aktiv verformt. Das macht Malcolm Mitchell für viele so anziehend, egal ob sie aus der Sport- oder der Bücherwelt kommen.