Hölstein ist wie der unerwartete Hauptgewinn in einem langweiligen Spiel – unscheinbar, aber wenn man genauer hinsieht, entdeckt man seinen besonderen Reiz. Dieser kleine Ort in der Schweiz, ein Teil des Kantons Basel-Landschaft, hat mehr zu bieten als es den Anschein hat. Gegründet wurde das Dorf wahrscheinlich im Mittelalter, aber seine Geschichte reicht viel tiefer als das. Heute ist es ein ruhiger Rückzugsort, der sowohl von Einheimischen als auch von Reisenden geschätzt wird. Warum also sollte man diesem versteckten Juwel Beachtung schenken?
Man muss Hölstein als das verstehen, was es ist: ein Spiegel der schweizerischen Lebensweise auf dem Land. Die rund 2.650 Einwohner genießen eine idyllische Landschaft, geprägt von üppigen Wäldern und sanften Hügeln, die fast an ein unschuldiges Märchenland erinnern. Das Dorfleben hier ist so weit von der Hektik der urbanisierten Welt entfernt, dass es erfrischend wirkt. Ein Leben in Hölstein ist geprägt von Ruhe und einem fortwährenden Einsatz für die Natur. Der Mix aus restaurierten historischen Gebäuden und moderner Architektur zeigt, wie Vergangenheit und Gegenwart harmonisch koexistieren können.
Trotz seiner bescheidenen Größe gibt es in Hölstein zahlreiche Aktivitäten. Die Umgebung lädt zu Wanderungen und Radfahrten ein. Einige besonders beliebte Wege führen entlang alter Handelsrouten, die einen Hauch von Geschichte atmen. Es gibt die Möglichkeit, seltene Pflanzen und Tiere zu entdecken, die hier in ihren natürlichen Habitaten heimisch sind. Diese Nähe zur Natur ist etwas, das viele Städter verkennen, dabei ist sie eine Kraftquelle für Körper und Geist.
Natürlich gibt es auch eine andere Seite. Manche mögen argumentieren, dass dieser Rückzug vom Stadtleben in die stille Abgeschiedenheit nicht jedermanns Sache ist. Gerade für junge Leute, die Stadtleben und ständige Vernetzung schätzen, könnte Hölstein zu unaufgeregt wirken. Die Frage ist also: Geht es um das Leben mit vielen Optionen oder um eine Rückkehr zu den Wurzeln?
Hölstein zeigt auch, wie kleinere Gemeinschaften die Nachhaltigkeit viel früher umsetzen als große Städte. Photovoltaikanlagen auf den Dächern und kommunale Projekte zur Förderung erneuerbarer Energien zeugen vom Engagement der Einwohner. Hier betrachtet man die Natur nicht nur als Kulisse, sondern als essentiellen Bestandteil des Lebens, der geschützt und wertgeschätzt wird.
Eine Herausforderung, die mit dem Leben in einem kleinen Dorf wie Hölstein einhergeht, ist die Anbindung. Zwar führt ein regelmäßiger Zug von der nahegelegenen Stadt Liestal nach Basel, die Hauptverkehrsadern sind jedoch enger gestaffelt. Junge Menschen könnten sich von der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel abhängig fühlen, insbesondere, wenn die Nächte in den Städten länger dauern als der letzte Zug zurück.
Dem politischen Liberalismus zufolge kann eine Balance zwischen Stadt- und Landleben unendlich bereichernd sein. Für Gen Z, die zwischen Digitalisierung und Rückbesinnung auf naturfreundlichere Lebensstile balanciert, ist Hölstein genau das Beispiel, welches beide Welten miteinander verknüpfen kann. Der digitale Nomade mag den freien Raum und die Ruhe für kreative Arbeit schätzen, während das Pendeln in die Stadt gleichzeitig urbanes Flair und Energie bietet.
In der Summe ist Hölstein mehr als nur ein kleiner Punkt auf der Landkarte. Es ist ein Ort, der zum Nachdenken einlädt, der neue Perspektiven eröffnet und sowohl für Naturliebhaber als auch für Kritiker des Dorflebens seinen Reiz hat. Eine Überlegung wert ist es allemal, und wer weiß – vielleicht würde ein Besuch dort einige Herzen erobern?