Gordon Rowley war nicht einfach nur ein Botaniker, er war der Indiana Jones der Sukkulentenwelt. Geboren 1921 im Vereinigten Königreich, wurde seine lebenslange Leidenschaft für Pflanzen zu einer Abenteuerreise, die ihn in die entlegensten Wüsten dieser Erde führte. Er studierte Botanik an der Universität, was damals in der kriegsgeplagten Zeit durchaus eine Herausforderung war, und wurde später ein führender Experte auf dem Gebiet der Sukkulenten und Kakteen. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeit im botanischen Garten der Universität Reading.
Rowley hatte ein fast magisches Verhältnis zu Kakteen und Sukkulenten, deren exotische Spiegelschrift der Natur er zu lesen wusste. Er könnte als der Gandalf der Pflanzenwelt bezeichnet werden, immer auf der Suche nach mysteriösen und seltenen Arten. Während einige Menschen sich dazu entschieden haben, ihren Garten mit Rosen oder Tulpen zu bepflanzen, befand sich Rowleys Herz in der Wüste. Kakteen fühlte er nahe. Er besaß ein unermüdliches Verlangen nach Wissen und teilte seine Entdeckungen großzügig, was ihm Respekt und Anerkennung einbrachte.
Er war nicht nur ein Vorreiter in der Erforschung neuer Pflanzenspezies, sondern auch ein leidenschaftlicher Verfechter ihrer Erhaltung. In seiner langen Karriere lernte er, wie wichtig es ist, Biodiversität zu schützen. Rowley schrieb umfangreiche Bücher über Sukkulenten, die heute als Klassiker gelten und Einblicke in die ungewöhnlichen Überlebensstrategien dieser Pflanzen geben. Trotz der zunehmenden Erdbevölkerung wollte er sicherstellen, dass auch Kakteen und Zierpflanzen ihren Platz auf diesem Planeten behalten.
Aber nicht jeder sah diese Leidenschaft mit derselben Begeisterung. Mancher im akademischen Bereich fragte sich, warum jemand solch intensive Arbeit in Pflanzen stecken sollte, die so resistent gegen Veränderung sind. Für Rowley war es einfach: Diese Pflanzen sind Symbole für das Überleben. Sie sind die Krieger der Natur, die unter den härtesten Bedingungen einen Weg finden, zu gedeihen. Doch während die Welt immer rasanter wurde, fanden sich nicht alle Menschen dazu bereit, den Schutz dieser erstaunlichen Pflanzen mit derselben Begeisterung zu unterstützen.
Eigenartig ist, dass Rowleys Arbeiten besonders heute, angesichts des Klimawandels, aktueller denn je erscheinen. In Zeiten, in denen natürliche Lebensräume schrumpfen und eine Fehlentwicklung in der Landwirtschaft oft verheerende Auswirkungen hat, ist die Bedeutung dessen, was er hinterlassen hat, zunehmend wichtig. Es stellt sich die Frage, wie viele Menschen eigentlich das Potenzial dieser Survivalexperten unter den Pflanzen erkennen.
Rowley, der 2019 verstarb, hinterließ ein bedeutendes Erbe – sowohl akademisch als auch persönlich. Seine Kollegen, die ihn schätzten, erzählen oft Geschichten über ein unermüdliches Schaffen und die unverrückbare Liebe zu den Pflanzen. Doch seine Mission wird oft nicht richtig anerkannt: Es ging ihm nicht nur um die Pflanzensammlung, sondern um das größere Bild - nämlich die Verbindung zwischen Menschen und Natur zu verstehen und zu vertiefen.
Dabei stößt man auch heute noch auf Widerstand. Manche Stimmen vertreten den Standpunkt, dass in einer Welt voller menschlicher Probleme andere Prioritäten gesetzt werden sollten. Hier ist der Diskurs wichtig. Es ist essenziell, zu betonen, dass diese Pflanzensammlung nicht einfach ein Hobby ist, sondern ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung der planetaren Gesundheit und zur Förderung eines tieferen Umweltbewusstseins.
Es sind diese Geschichten von Entdeckung und Ausdauer, die Gordon Rowleys Wirken zum Leben erwecken. In der heutigen digitalisierten Welt, die sich oft so weit von der Natur entfernt fühlt, können junge Menschen von Rowleys Begeisterung und seinem Engagement inspiriert werden. Er war nicht nur ein Wissenschaftsmensch, der im Labor arbeitete. Er war jemand, der für seine Überzeugungen lebte und uns daran erinnerte, dass die Liebe zur Wissenschaft nicht nur Zahlen und Fakten umfasst, sondern auch eine Art von Magie. Denn am Ende des Tages geht es darum, welche Fußspuren man auf diesem Planeten hinterlassen will – Rowleys sind definitiv grün.