Was erhält man, wenn man einen pensionierten Detektiv, einen gestohlenen Hund und die schmalen Kanäle von Venedig zusammen mischt? Eine verrückte und unterhaltsame Geschichte in „Es war einmal in Venedig“, einem Film, der im Jahr 2023 die Leinwände erobert hat. Der Film spielt in der bezaubernden italienischen Stadt Venedig und kombiniert Action, Komödie und viel Herz in einer Weise, die selbst die coolsten Gemüter zum Schmunzeln bringt. John McClane... ähm, Bruce Willis kehrt in die Action-Szene zurück, um der verlorene Hund namens 'Buddy' aufzuspüren, der von einer zwielichtigen Gruppe von Kleinkriminellen entführt wurde. Die Story bietet eine leichte, aber ansprechende Kombination aus Stadtführung und Verbrecherjagd.
Ein Hauptaspekt des Films ist seine Fähigkeit, Leichtigkeit und Dramatik zu verbinden. Während die Handlung simpel erscheint - Mann sucht Hund, gerät dabei in Schwierigkeiten - ist es eigentlich ein Mix voller spritziger Dialoge und urkomischer Missgeschicke. Der Film schafft es, den Zuschauer aus dem grauen Alltag zu entführen und in die verwinkelten Gassen und die schimmernden Wasserwege Venedigs mitzunehmen.
Es ist nicht nur die Action, die den Film sehenswert macht, sondern auch die kreative Darstellung von Venedig. Die Stadt wird fast zu einem weiteren Charakter im Film, mit ihren engen Gassen und alten Gebäuden, die alle eine Geschichte zu erzählen haben. Der Film lädt dazu ein, die kleine venezianische Welt aus Bruce Willis' Perspektive zu betrachten — eine Welt, in der Abenteuer hinter jeder Ecke lauert und man nie weiß, was als nächstes passiert.
Der Film unterhält nicht nur mit Action und Komödie, sondern behandelt auf süße Weise das Thema Treue und Freundschaft. Die Bindung zwischen Mensch und Hund wird auf eine erfrischende und ehrliche Weise dargestellt. In Zeiten, in denen Streaming-Dienste mit unzähligen Angeboten überfüllt sind, bietet dieser Film einen Hauch von Nostalgie, gemischt mit der Magie Venedigs. Auch wenn der Film vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft, kann man sagen, dass Bruce Willis mit diesem Projekt etwas Neues ausprobiert hat. Und das ist durchaus bemerkenswert in einer Branche, die oft auf das altbewährte setzt.
Eine Herausforderung, die der Film meistert, ist die Balance zwischen Humor und einer ernsteren Geschichte. Die Gefahr besteht oft darin, dass lustige Filme zu oberflächlich oder zu albern werden. Doch „Es war einmal in Venedig“ trifft genau den richtigen Ton und hält eine gesunde Portion Ernsthaftigkeit bereit, ohne dabei die Leichtigkeit zu verlieren. Selbst in den aufregendsten Verfolgungsjagden bleibt stets ein Augenzwinkern bestehen.
Politisch betrachtet, bietet der Film wenig Zündstoff, obwohl er durchaus die Gelegenheit gehabt hätte, die Themen Schutz von Haustieren und städtische Kriminalität eingehender zu beleuchten. Doch das tut er nicht — der Fokus liegt auf Unterhaltung. Das könnte für einige Zuschauer enttäuschend sein, die gerne mehr Tiefe und substanziellere soziale Kommentare in Filmen sehen. Andererseits gibt es auch eine erhebliche Anzahl von Menschen, die Filme als Flucht aus dem täglichen Stress sehen und genau diese Leichtigkeit schätzen. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Unterhaltung lässt sich auch in der Gen Z beobachten. Die Frage, ob Kunst immer auch eine Botschaft haben muss, wird immer wieder neu diskutiert.
Interessant ist die Reaktion des jungen Publikums. Die Gen Z ist bekannt für ihre Vorliebe für schnelles und leicht konsumierbares Entertainment — was die sozialen Netzwerke oder YouTube mit ihren kurzen, prägnanten Inhalten belegen. Doch auch Filme, die in eine ähnliche Richtung gehen und dabei dennoch Geschichten erzählen, finden Anklang. Die Balance aus kurzem, gehaltvollem Konsum und der Chance, sich voll und ganz auf eine längere narrativ getriebene Unterhaltung einzulassen, ist ein Spagat, den Filme wie „Es war einmal in Venedig“ versuchen.
Zumindest wird durch solche Filme die Diskussion angeregt, was Zuschauer wirklich von Filmen erwarten. Wollen sie entfliehen, oder wollen sie sich mit den Realitäten dieser Welt konfrontieren? Die widersprüchlichen Interessen sind es, die die Herausforderung für Drehbuchautoren, Regisseure und Schauspieler darstellen. Wie gut „Es war einmal in Venedig“ diese Balance trifft, kann nur jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Letztlich bleibt es eine persönliche Wahl.