Suharto – ein Name, der in der indonesischen Geschichte tiefe Spuren hinterlassen hat. Sein Aufstieg zur Macht markierte eine der dramatischsten Wendungen des 20. Jahrhunderts. 1967, in einem Land, das sich von der Kolonialzeit zu einem neuen Nationalismus wandelt, betritt ein Mann die politische Bühne und wird als Präsident eingeführt. Indonesien, ein Land aus über 17.000 Inseln, stand damals am Scheideweg. Nach dem chaotischen Sturz von Präsident Sukarno war Suharto die Figur, die als stabilisierende Kraft hervorgehoben wurde.
Der Beginn seiner Regierung ereignete sich oft im Schatten von Gewalt, die aus den Spannungen des Kalten Kriegs und inneren politischen Konflikten resultierte. Suhartos Weg zur Macht war von Kontrolle geprägt, aber mehr als das, war es auch ein Balanceakt zwischen verschiedenen politischen und militärischen Interessen. Die Menschen feiern ihn als Retter vor Chaos und als bringer wirtschaftlicher Stabilität. Doch betrachtet man seine Regierungsjahre, offenbart sich eine tiefere Komplexität. Viele junge Menschen in Indonesien kennen ihn oft nur aus Erzählungen ihrer Eltern. Er war ein Präsident, der Indonesien für über 30 Jahre regierte, ein Rekord, der nur erahnen lässt, wie intensiv dieser Einfluss war.
Während seiner sogenannten 'Neuen Ordnung' wurde versucht, ein wirtschaftlicher Aufschwung zu erzeugen. Suharto wurde zu einer wichtigen Persönlichkeit, die für westlichen Kapitalfluss nach Indonesien sorgte. Indonesien sollte eines der boomenden Tigerstaaten Asiens werden. Die Auswirkungen dieser Politik spiegeln sich in den wirtschaftlichen Erwachsenenideen wider, die dem Land halfen, nach oben zu streben. Unterstützung vom Westen war oft willkommen, besonders da sie einen pragmatischen Verantwortlichen sahen. Dennoch bleibt Suhartos politische Herrschaft nicht ohne Kontroversen.
Die Wirtschaft wuchs zwar, aber das Modell war auch von Korruption durchdrungen, was den Reichtum in die Hände von wenigen fiel. Viele Stimmen warnen vor der harten Hand, mit der Suharto nicht nur die Wirtschaft antrieb, sondern auch jegliche Opposition zum Schweigen brachte. Für viele Oppositionspolitiker und Aktivisten war die Zeit als bedrückend empfunden worden. Der drückende Schatten des Staatsapparats war allgegenwärtig. Eine Generation von jungen Indonesiern erlebte staatliche Kontrolle, die Streiks und Proteste im Keim ersticken ließ.
Kritiker werfen seiner Herrschaft Menschenrechtsverletzungen und die Unterdrückung jeder Form von Auflehnung vor. Das Fehlen von Demokratie und die Monopolisierung der politischen Machtstrategie rufen auch heute noch Debatten über Freiheitsrechte hervor. Einige Historiker und Politiker fordern eine Neubewertung dieser Ära zu einer gerechteren Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Suharto hat in seinem Machtantritt durch seine Strategie der Stilllegung politischer Gegner sicher nicht nur Freunde gewonnen. Doch gerade dadurch bewahrte er die vermeintliche Stabilität, die viele Indonesier als wünschenswert empfanden. Die jüngere Generation neigt dazu, die Errungenschaften und Verfehlungen seiner Herrschaft in den Kontext der heutigen Entwicklungen zu setzen. Sie fragen sich: Können wir aus der Vergangenheit etwas über die Zukunft lernen?
Die oppositionellen Stimmen, die in den Jahren nach seinem Rücktritt lauter wurden, rufen zu einer stärkeren Einbeziehung der Jugend auf. Gen Z, geprägt durch globale Netzwerke und digitale Konnektivität, sieht in dieser Rückschau die Möglichkeiten, Forderungen nach Transparenz und Demokratie lauter zu äußern. Indonesiens Jugend möchte von einer Führung lernen, die vergangenes Unrecht anerkennt, um die Zukunft gerechter zu gestalten.
In einer Welt, die ständig im Wandel ist, bleibt die Diskussion um Suharto ebenso relevant. Politisches Engagement und die Frage nach gerechtem wirtschaftlichem Wachstum stehen ebenso im Mittelpunkt wie die Erinnerung an eine Periode, die viele Wunden hinterlassen hat. Die Kunst der Politik besteht darin, aus der Geschichte zu schöpfen, wiederkehrende Fehler zu vermeiden und gemeinsam zu einer besseren Zukunft zu gelangen. Es liegt an der Generation Z, diese Diskussion zu führen und ihren Standpunkt für eine Welt zu vertreten, die aus vergangenen Weichenstellungen lernt.