Wenn es um Sportsgeist geht, ist der Sommer 2020 ein Schauplatz wahrer Heldinnen und Helden, auch aus einem Land, das eine Teilnahmegeschichte schreibt. El Salvador, die zentrale Nation Mittelamerikas, sendet seine Athlet*innen an die Sommer-Paralympics 2020, die in Tokio stattfinden; ein Ort, der für große Momente bekannt ist. Diese Paralympics sind nicht nur Wettkämpfe, sondern auch ein Symbol für Widerstandsfähigkeit, Entschlossenheit und Mut.
El Salvador hat nicht immer die größten olympischen Erfolgsgeschichten geschrieben. Doch genau deshalb ist jede Teilnahme so entscheidend. Die Sommer-Paralympics 2020 sind besonders, da sie die Athletinnen mit besonderen Herausforderungen ins Rampenlicht stellen und zeigen, dass Sportgrenzen nur in den Köpfen existieren. In einem Land mit einer reichen Kultur, aber begrenzten Ressourcen, ist die Ehrfurcht vor den Teilnehmerinnen greifbar. Diese Athlet*innen sind die Verkörperung von Durchhaltevermögen, oft im Kampf gegen Widrigkeiten, die sich viele nicht einmal vorstellen können.
Jeder sportliche Wettbewerb bringt natürlich auch Kritiker*innen mit sich. Fragen über die Prioritäten der Regierung von El Salvador im Bereich Sportförderung oder den allgemeinen Zustand der Infrastruktur sind nicht unberechtigt. Es besteht der Wunsch, dass nicht nur die Eliten, sondern alle jungen Menschen Zugang zu Sport und seinen Vorteilen haben sollten. Doch die Teilnahme an den Paralympics bringt auch eine Chance: Sie zeigt, dass selbst ein kleines Land mit großen Herausforderungen auf einer internationalen Bühne glänzen kann.
Die Hoffnung ist, dass die Erfolge der paralympischen Athletinnen aus El Salvador mehr öffentliche Unterstützung und Bewusstsein mit sich bringen. Junge Salvadorianerinnen, die ihre Held*innen im Fernsehen oder online sehen, könnten inspiriert werden, sich selbst sportliche Träume zu setzen. Und dieses Erbe ist ebenso wertvoll wie die Medaillen selbst.
Man könnte leicht sagen, dass El Salvadors Athletinnen im Nachteil seien, angesichts der finanziellen Ungleichheiten im Vergleich zu wohlhabenderen Ländern. Doch das Begeisternde an den Paralympics ist genau dieser Schwung der Ungleichheit, der die inspirierendsten Momente hervorzubringen vermag. Zu sehen, wie Athletinnen trotz finanzieller Einschränkungen große Leistungen vollbringen, erinnert uns daran, dass der Sport nicht nur aus Gold und Silber besteht.
Während der gesamten Spiele waren die Salvadorianer*innen zwiegespalten zwischen Stolz und dem Wunsch, weiterhin nach Verbesserungen zu streben. El Salvador hat die kritischen Stimmen, die auf infrastrukturelle Änderungen pochen, nicht erstickt, sondern eingezogen und anerkannt. Viel zu lange wurde der Sport im Land nicht als prioritätenwürdig erachtet, doch angesichts der Paralympics kann dies der entscheidende Anstoß sein, dringend benötigte Reformen durchzuführen.
Dies könnte der Beginn einer neuen sportlichen Epoche für El Salvador sein. Ein Epoche, in der der Sport nicht nur ein Mittel zur Unterhaltung ist, sondern auch ein Mittel der nationalen Identität und des Stolzes. Die Teilnahme an den Sommer-Paralympics bringt die seltene Chance, die internationale Gemeinschaft zu inspirieren und verstärkt El Salvadors Ruf als Land des Kampfes und der Hoffnung.
Vielleicht geht es bei den Paralympics 2020 vom sportlichen Standpunkt her nicht um das Gewinnen, sondern darum, einen Unterschied zu machen - für El Salvador, für die Athlet*innen und für kommende Generationen.