Buford, Colorado: Ein Ein-Mann-Dorf mit Geschichte
Stell dir vor, du bist der einzige Einwohner eines ganzen Dorfes – das ist die Realität von Buford, Colorado. Buford, einst eine blühende Siedlung, wurde 1866 gegründet und liegt in den malerischen Rocky Mountains. In den 1890er Jahren war es ein geschäftiger Ort mit einer Bevölkerung von etwa 2.000 Menschen, die hauptsächlich vom Holzhandel lebten. Doch mit der Zeit verließen die Menschen das Dorf, und heute ist Buford bekannt als das kleinste bewohnte Dorf der USA, mit nur einem einzigen Einwohner.
Der letzte verbliebene Bewohner, Don Sammons, zog 1980 nach Buford und kaufte schließlich das gesamte Dorf. Er betrieb einen kleinen Laden und eine Tankstelle, die Reisende auf der Interstate 70 versorgten. Im Jahr 2012 entschied sich Sammons, Buford zu verkaufen, und das Dorf wurde bei einer Auktion für 900.000 Dollar an einen vietnamesischen Geschäftsmann verkauft. Der neue Besitzer hatte Pläne, das Dorf in ein Zentrum für den Online-Handel mit Kaffee zu verwandeln, doch diese Pläne scheinen ins Stocken geraten zu sein.
Buford ist ein faszinierendes Beispiel für die Herausforderungen, denen ländliche Gemeinden in den USA gegenüberstehen. Der Rückgang der Holzindustrie und die Abwanderung in städtische Gebiete führten dazu, dass viele kleine Städte wie Buford verwaisten. Während einige Menschen die Ruhe und Abgeschiedenheit solcher Orte schätzen, ist es für andere schwierig, ohne die Annehmlichkeiten und Möglichkeiten, die größere Städte bieten, zu leben.
Es gibt jedoch auch eine romantische Vorstellung von Orten wie Buford. Sie stehen für eine Art von Unabhängigkeit und Selbstversorgung, die in unserer modernen, vernetzten Welt selten geworden ist. Für einige ist die Idee, in einem Dorf mit nur einem Einwohner zu leben, ein Traum von Freiheit und Einfachheit. Für andere ist es eine Erinnerung an die Herausforderungen und den Kampf, die mit dem Leben in der Abgeschiedenheit einhergehen.
Die Geschichte von Buford wirft auch Fragen über die Zukunft ländlicher Gemeinden auf. Wie können solche Orte überleben und gedeihen, wenn die wirtschaftlichen Grundlagen, die sie einst unterstützten, verschwinden? Gibt es Möglichkeiten, diese Gemeinden zu revitalisieren, oder sind sie dazu bestimmt, zu Geisterstädten zu werden? Diese Fragen sind nicht nur für Buford relevant, sondern für viele ähnliche Orte in den USA und weltweit.
Während Buford weiterhin ein Symbol für die Herausforderungen und Möglichkeiten des ländlichen Lebens bleibt, ist es auch ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den Einfallsreichtum der Menschen, die sich entscheiden, dort zu leben. Ob es nun ein Ein-Mann-Dorf bleibt oder eines Tages wieder wächst, Buford wird immer ein faszinierender Teil der amerikanischen Geschichte sein.