Ein Kleinstadt-Cop, der seine Donuts liebt, trifft auf einen FBI-Agenten, der auf der Sonnenseite des Lebens steht – das klingt nach einer Netflix-Originalproduktion aus der Ära des goldenen Zeitalters der Serien. Doch die Wahrheit ist, dass die Serie 'Battle Creek' bereits 2015 auf CBS uraufgeführt wurde. Obwohl die Show nur eine Staffel veröffentlicht hat, hinterließ sie einen bleibenden Eindruck bei ihren Zuschauern.
'Battle Creek' wurde von den kreativen Köpfen Vince Gilligan und David Shore entwickelt – Namen, die man möglicherweise mit 'Breaking Bad' beziehungsweise 'Dr. House' verbindet. Das Setting findet in Battle Creek, Michigan, statt. Detective Russ Agnew, gespielt von Dean Winters, teilt eine Hass-Liebe mit dem frisch zugezogenen FBI-Agenten Milton Chamberlain, verkörpert von Josh Duhamel. Im klassischen Stil der 'Odd Couple' benötigen sie einander, um Fälle zu lösen trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweisen an die Verbrechensbekämpfung.
Viele fanden den Charme der Serie in ihrer unkonventionellen Kombination aus Drama und Humor sowie der Mischung aus spannenden Kriminalfällen und menschlichen Beziehungen. Die Serie umschifft die gängigen Krimiklischees, indem sie ihre Figuren als Mensch mit Schwächen und Unsicherheiten präsentiert. Russ kämpft beispielsweise mit einem Mangel an finanziellen Mitteln und Anerkennung innerhalb seiner Einheit. Manchmal hinterfragt man, wie realistisch die Ansätze von 'Battle Creek' sind – immerhin hat jede Kleinstadt ihre unaufgeklärten Morde und alltäglichen Kriminalfälle.
Die Serie ist nicht nur durch ihre fesselnden Fälle und witzigen Dialoge strapazierfähig, sondern bietet auch eine subtile Kritik an der Dysfunktionalität innerhalb der Strafverfolgung. Dieses Thema ist gerade heute, wo Polizeistrategien und ihr gesellschaftlicher Einfluss aufmerksam beäugt werden, ausgesprochen wichtig. Kritiker lobten die Serie für ihre Balance zwischen Spannung, Charme und emotionalen Tiefgang. Dennoch fiel 'Battle Creek' der grundlegenden TV-Landschaft zum Opfer, die oft mehr auf reine Einschaltquoten als auf Inhalt setzt.
Es gibt Stimmen, die meinen, dass 'Battle Creek' ein Kultklassiker in spe sei, ähnlich wie andere abgesetzte Shows, die nach Jahren doch noch einen treuen Fanclub versammeln. Vielleicht liegt der Anziehungspunkt auch darin, dass viele von uns wirkliche Geschichten an kleinen Orten mit echten Menschen und ihren alltäglichen Kämpfen schätzen, abgestaubt mit ein paar cleveren Easter Eggs und lustiger Dialoge. Die Gen Z trifft mit ihrer Neugier auf genuine Authentizität schließlich den Nerv dieser Serie.
Man kann verstehen, warum einige Zuschauer den Verlust von 'Battle Creek' als symptomatisch für ein System empfinden, das lieber auf bewährte Konzepte setzt, anstatt Risiken einzugehen. Doch die kulturelle Wirkung solcher Serien zeigte, dass auch ein kurzes Aufflackern Großes bewirken kann. Das Potenzial, bleibende Geschichten zu erzählen, manifestiert sich manchmal gerade in ihren unerwarteten Wendungen und nicht in der Dauer ihrer Screen-Time.
Trotz der kurzfristigen Präsenz im TV ist 'Battle Creek' heute ein Geheimtipp für alle, die abseits vom Einheitsbrei etwas Neues suchen. Serien wie 'Battle Creek' erinnern uns daran, dass nicht die Länge entscheidend ist, sondern der Eindruck, den sie hinterlassen. Daher lohnt sich vielleicht ein Abstecher nach Battle Creek, nicht unbedingt als Tourist in Michigan, sondern als Zuschauer einer Serie, die sich nie vollständig dem Mainstream angepasst hat, weil sie aus ihren Kontrasten ihre Stärke bezog.